Fabian Klaus: Kein Wahlkampf mit der Feuerwehrschule.

Jetzt, da die Urnengänge in Sachsen und Brandenburg unmittelbar bevorstehen, überbieten sich die hiesigen Parteienvertreter mit neuen und neuesten Vorschlägen. In diese Reihe darf sich auch Thüringens Innenminister Georg Maier stellen, der die Landesfeuerwehrschule neu erfinden will.

Zugegeben: Ein bisschen hat der SPD-Mann bei den hessischen Nachbarn abgeschaut. Übrigens etwas, das all seine Vorgänger, die zumeist ein christdemokratisches Parteibuch trugen, nicht fertig brachten.

Ebenso wenig haben sie es geschafft, statt über die Landesfeuerwehrschule zu reden, einmal zu schauen, wo die Probleme liegen.

Maier, das bescheinigen ihm Experten aus dem Thüringer Feuerwehrwesen, hat diese Schule im entlegenen Bad Köstritz in Ostthüringen zuletzt häufiger von innen gesehen als viele seiner Vorgänger zusammen.

Dass er nun, wenige Wochen vor der Wahl, mit einem scheinbar durchdachten Konzept um die Ecke kommt, kann man ihm als taktisches Wahlkampfmanöver auslegen. Ist es nur das? Das wäre zu einfach. Denn Maier begibt sich mit der Zwei-Standorte-Lösung auch auf ein Glatteis, auf dem es sich schnell ausrutscht.

Nicht überall wird der Vorschlag Jubelarien auslösen. Aber, und das ist wichtig, es liegt endlich eine Idee auf dem Tisch. Daran können in der nächsten Legislaturperiode die in Verantwortung stehenden Parteien konstruktiv weiter arbeiten – und die Idee dann am besten umsetzen. Brände nehmen jedenfalls keine Rücksicht auf anstehende Wahlen.

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