Elmar Otto über Steuerprüfer, die über Personalmangel klagen.

Natürlich, wer im öffentlichen Dienst beschäftigt ist, muss sich um seinen Arbeitsplatz in der Regel keine Sorgen machen. Das heißt aber nicht, dass in den Amtsstuben alles in Butter ist.

Im Fokus in Thüringen, gerade in den vergangen Jahren, stehen vor allem Lehrer und Polizisten. Überlastung und vergleichsweise nicht sonderlich üppige Entlohnung werden kritisiert.

Klagen von Finanzbeamten hört man dagegen seltener. Vielleicht sind sie noch nicht an ihrer Schmerzgrenze angelangt - oder ihre Leidensfähigkeit ist besonders hoch.

Aber so oder so: Auch in den freistaatlichen Finanzämtern war die Stimmung offenbar schon einmal besser, wie die Vizechefin der Steuergewerkschaft berichtet. Die Bediensteten fühlen sich von der Politik stiefmütterlich behandelt. Hinzukommt, dass Steuerprüfer nicht die größte Lobby haben, weil es im ­Wesen des Menschen liegt, dass er lieber wenig als viel seines sauer verdienten Geldes an den Fiskus abdrücken will.

Neueinstellungen reichen nicht aus, um Altersabgänge auszugleichen

Doch inzwischen geht es in der Finanzverwaltung ans Eingemachte. Oftmals reichen die Neueinstellungen nicht aus, um Altersabgänge auszugleichen. Der Fachkräftemangel hat die Situation weiter verschärft, weil manch Nachwuchskraft trotz der Arbeitsplatzsicherheit in der Verwaltung inzwischen den besser dotierten Job in der freien Wirtschaft vorzieht.

Dabei ist es aus staatlicher Sicht geradezu sträflich, die eigenen Steuerprüfer zu vernachlässigen. Immerhin treiben sie jedes Jahr einen dreistelligen Millionenbetrag für die Landeskasse ein.

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