Fabian Klaus zu Problemen bei der Feuerwehr.

Die Kritik am Landesvorsitzenden des Feuerwehrverbandes ist nicht neu. Lars Oschmann steht in dem Ruf, sein Engagement bei der CDU und als Chef des Feuerwehrverbandes zu eng zu vermischen – und hat selbst mit dafür gesorgt, dass sich diese Sichtweise Bahn bricht. Nicht nur der fünfseitige Brief, mit dem er wenige Tage vor der Landtagswahl gegen den sozialdemokratischen Thüringer Innenminister aus vollen Rohren schoss und der zumindest mit der Basis an den Kreisfeuerwehrverbänden nicht abgestimmt war, ist ein Indiz dafür. In der CDU-Fraktionszeitung „DruckSache“ hat er sich gemeinsam mit Fraktionschef Mohring interviewen lassen – ohne das seine Unionsmitgliedschaft transparent gemacht worden wäre.

Jetzt steht er im Kreuzfeuer, weil er eine Abwahl des Präsidenten des Deutschen Feuerwehrverbandes unterstützt. Denn Oschmann ist auch einer von mehreren Vize-Präsidenten des Bundesverbandes und gehört zu den fünf, die den Präsidenten ablösen wollen.

Oschmanns Verdienste für den Landesfeuerwehrverband sind unstreitig – werden aber gerade von der aktuellen Debatte in Thüringen und im Bundesgebiet überdeckt. Kann man beide Vorgänge überhaupt übereinander legen? Ja, weil die Person dahinter identisch ist.

Wie weit sich die Verbandsspitze in Thüringen von denen entfernt hat, die meist nachts ehrenamtlich Menschen retten, wenn der Melder klingelt, zeigt ein anderer Umstand: Als 2018 das Jubiläum 150 Jahre Feuerwehrverband gefeiert wurde, waren gerade diese Kameradinnen und Kameraden nicht eingeladen, die es zu 98 Prozent im Ehrenamt als ihren Auftrag ansehen, das Feuerwehrmotto „Retten, Löschen, Bergen“ mit Leben zu füllen. Das sorgte für Verdruss, weil der Verband von vielen eigenen Leute auch deshalb als abgehobene Lobby-Organisation gesehen wird. f.klaus@tlz.de

Krise im Thüringer Feuerwehrverband spitzt sich zu