Ist die Katastrophe da, gibt es Geld zur Hilfe, kommentiert Kai Mudra.
Thüringer Fichtenwälder darben seit Jahrzehnten. Die Monokulturen sind anfällig für Stürme und nassen Schnee und auch für Borkenkäfer.
Zaghaft wurde begonnen, die Wälder umzubauen. Doch die Folgen der jüngsten Dürreperioden sind schneller. Der Borkenkäfer konnte sich explosionsartig ausbreiten, und so erreicht das Waldsterben in einigen Thüringer Regionen ein bisher nicht gekanntes Ausmaß.
Als wäre das nicht schon schlimm genug, fallen dem trockenen Wetter nun auch zu Hunderttausenden Laubbäume, vor allem alte Buchen, zum Opfer. Viele dieser Bäume haben vor ihrem Sterben für Generationen von Menschen die Atemluft gereinigt. Nun bedroht ihr Aus das Klima, aber auch die Rentabilität der Forstwirtschaft.
Denn Kommunen, der Staatsforst und viele private Waldbesitzer sehen statt der erhofften Einnahmen deutliche finanzielle Belastungen auf sich zukommen. Das Gros der vom Borkenkäfer befallenen Fichten muss aus den Wäldern geholt und entsorgt werden. Auch die absterbenden Buchen sind entlang der Waldwege zu bergen. Herabstürzende Äste oder umkippende Bäume sind eine Gefahr.
Geld bringen diese Aktionen nicht ein. Weder die Kommunen noch der Staat oder die Waldbesitzer verdienen daran. Die Holzpreise sind im Keller.
Doch der Leidensdruck ist angesichts der Landtagswahl so groß geworden, dass die rot-rot-grüne Regierung im August ein Sofortprogramm über 500 Millionen Euro zum Retten der Wälder für die kommenden Jahren aufgelegt hat. Das ist gut so. Wenngleich die Entscheidung viel zu spät kommt.
Bundeswehr sprengt vertrocknete Bäume im Thüringer Wald