Elmar Otto zum Aufwuchs bei Thüringer Staatssekretären.

Die rot-rot-grüne Landesregierung bläht die Riege ihrer Spitzenbeamten auf. Ohne Not. Doch während die Zahl der Staatssekretäre von zwölf auf 13 steigt, wird im Infrastrukturministerium die Chefin eingespart. Damit wird der Steuerzahler sogar entlastet. Oder etwa nicht?

Das stimmt zumindest dann, wenn die linke Allzweckwaffe Benjamin Hoff das Jahr bis zu den Neuwahlen im April 2021 durchhält. Der Staatskanzleiminister managt die Regierungszentrale, den Bundesrat, die Europaangelegenheiten sowie die freistaatliche Kultur. Daneben ist er Beauftragter der Landesregierung für jüdisches Leben und die Bekämpfung des Antisemitismus. Da mag die Hoheit für ein zusätzliches Ministerium, das sich um Infrastruktur und Landwirtschaft kümmert, nicht mehr ins Gewicht fallen.

Allerdings bleibt dann die Frage, warum das Ressort fünf Jahre überhaupt eine Ministerin brauchte?

Beim ersten Anlauf der rot-rot-grünen Minderheitsregierung im Februar sollte die Zahl der Staatssekretäre auch steigen. Damals jedoch mussten andere Zuschnitte der Ministerien als Begründung herhalten. Außer im Finanzministerium. Dort, so hieß es, sei die Arbeit für den Staatssekretär jetzt schon kaum zu bewältigen. Er sei nicht nur der Amtschef, sondern als CIO für das Zukunftsthema Digitalisierung zuständig und müsse sich als Oberhof-Beauftragter auch noch um den bekanntesten Wintersportort des Landes kümmern.

Davon ist nichts mehr zu hören. Dafür wird im Innenministerium die Staatssekretärsstelle wieder besetzt, die zum Ende der Wahlperiode gestrichen werden sollte.

Nicht zu vergessen: Fünf Staatssekretäre wurden ausgetauscht. Nur einer von ihnen hat bereits die Altersgrenze erreicht. Die anderen werden, sofern sie keine Anschlusstätigkeit anstreben, von der öffentlichen Hand alimentiert.