Die Qualität akademischer Ausbildung ist wichtig.

Der Anteil ausländischer Studenten in Thüringen hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Mit einem Anteil von 14 Prozent aller Studierenden liegt der Freistaat sogar leicht über dem bundesdeutschen Schnitt von 13 Prozent. Thüringen muss sich also im Konzert der großen und elitären Universitäten nicht verstecken. Die Analyse der Dualen Hochschule Gera-Eisenach sendet also ohne Wenn und Aber ein erfreuliches Signal.

Die Kritik im Zuge der Novelle des Hochschulgesetzes wegen fehlender Mitbestimmung scheint dem internationalen Renommee nicht geschadet zu haben. Vielmehr hat sich offenbar herumgesprochen, dass sich in kleinen Seminargruppen besser lernen lässt als in den Massenveranstaltungen mancher Alma Mater im Westen. Die vergleichsweise gute Betreuung wissenschaftlicher Arbeiten und der direktere Kontakt zu den Professoren in Thüringen ist ein Pfund, mit dem sich wuchern lässt.

Insgesamt übt die Bundesrepublik eine gewisse Anziehung auf junge Menschen aus. Das belegen Umfragen vergangener Jahre. Demnach möchten viele das Land erkunden, wollen nicht in ihre Heimat zurückkehren und erhoffen sich, nach dem Examen beruflich hier Fuß zu fassen.

Thüringen kann dabei sicherlich als landschaftlich reizvolles und kulturell vielfältiges Bundesland punkten. Doch im Kampf um die besten ausländischen Fachkräfte ist auch die Qualität der akademische Ausbildung längst zu einem wichtigen Standortfaktor geworden.