Elmar Otto über eingeschränkte Grundrechte.

Eine derart massive Einschränkung elementarer Grundrechte hat es in der Bundesrepublik bislang nicht gegeben. Viele Menschen werden daran gehindert, ihren Beruf auszuüben, in die Kirche, ins Theater oder zum Sport zu gehen oder zu demonstrieren.

All das wird damit begründet, dass man es nur gut mit uns meint. Immerhin hat Corona, Stand heute, mehr als 1700 Menschen in Deutschland das Leben gekostet und gut 100.000 sind mit dem heimtückischen Virus infiziert.

Aber rechtfertigt das – bei über 80 Millionen Bürgern – wirklich diese drakonischen Maßnahmen?

Natürlich. Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt können sie Leben retten.

Das Vermeiden unnötiger Kontakte, das dazu führt, dass der Alltag in immenser Art und Weise entschleunigt wird und in weiten Teilen bedauerlicherweise sogar still steht, zeigt erste Erfolge: Die Infektionen steigen nicht mehr so rapide an wie in der Vorwoche, dafür nimmt die Zahl der Genesenen zu.

So ist gewährleistet, dass schwer Erkrankte weiter mit der bestmöglichen Behandlung rechnen können und – bei allem Mangel an Desinfektionsmitteln, Masken und anderer Schutzkleidung – auf den Intensivstationen kein Kampf um die Beatmungsgeräte eingesetzt hat.

Dennoch, staatliches Handeln zu hinterfragen, kann nie ein Fehler sein. Landes- und Bundesregierung müssen sich kritische Wortmeldungen zur Verhältnismäßigkeit ihres Vorgehens gefallen lassen. Sie müssen offene und ehrliche Antworten geben. Denn: Transparenz schafft Vertrauen.

Solange die Begründungen nachvollziehbar sind, wird die Akzeptanz in der Bevölkerung ausreichend groß sein.

Richtig ist aber auch, dass wir auf die nächste Pandemie besser vorbereitet sein sollten. Und feststeht: Alle Verbote müssen nach Corona wieder aufgehoben werden.