Der Jagdverband muss Argumente liefern, meint Fabian Klaus.

Das geplante Verbot von bleihaltiger Munition erhitzt nach wie vor die Gemüter – im Thüringer Jagdgesetz soll so deutlich in die Arbeit der Waidleute eingegriffen werden.

Dass Infrastruktur- und Forstministerin Birgit Keller (Linke) sich vorstellen kann, dass das Verbot noch einmal aus dem Gesetz herausfällt, deutet nur vage an, dass die Jäger noch Bewegung verursachen könnten. Zumindest dann, wenn ernst zu nehmen ist, was die Landesregierung immer wieder betont: Sie lässt sich von Argumenten überzeugen.

Die müssen dann aber auch auf den Tisch gelegt werden. Wenn Jagdverbandsvorsitzender Steffen Liebig sagt, dass die negative Auswirkung von Bleischrot auf die Lebensmittelsicherheit nicht belegt sei, dann muss das mit Fakten unterlegt werden. Dass er diese in einer Rede vor den Delegierten beim Landesjägertag schuldig bleibt, ist indes eine Randnotiz wert.

Fabian Klaus.
Fabian Klaus. © zgt

Zumindest solange, wie Interessenvertreter und Politik sich am Ende auf ein Gesetz einigen können, das die Jagd nicht zusätzlich erschwert. Wenn der Linke-Umweltpolitiker Tilo Kummer von den Delegierten dazu „mehr Informationen“ einfordert, dann schiebt er den Ball den Waidmännern und -frauen zu. Und er sendet hörbar das Signal, dass sie mit Argumenten noch immer etwas bewegen können. Wenn sie denn überzeugen.

Die Jäger können sich bei der Anhörung in vier Wochen nicht darauf zurückziehen, dass sie das alte Jagdgesetz besser fanden, eine Überarbeitung ablehnen und alles ohnehin ideologisch bestimmt und politikgetrieben sei. Sie müssen spätestens jetzt liefern, was sie versprochen haben – fachliche Kompetenz und Fakten.