Gut gemeint, ist noch lang nicht gut gemacht. Und gut gemeint ist der via Pressemitteilung verschickte Aufruf der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt(IG Bau) zweifellos, dass Beschäftigte am Freitag, 20. September, im Sinne des Klimaschutzes eine längere Mittagspause einlegen sollen.

Gut gemeint, ist noch lang nicht gut gemacht. Und gut gemeint ist der via Pressemitteilung an viele Redaktionen verschickte Aufruf der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) zweifellos, dass Beschäftigte am Freitag, 20. September, im Sinne des Klimaschutzes eine längere Mittagspause einlegen sollen.

Immerhin hat man bei der Umweltgewerkschaft, wie sie sich selbst bezeichnet, erkannt, dass der Klimawandel auch bei uns längst Folgen hat, die sich zum Beispiel in Form von Waldschäden durch anhaltende Trockenheit im Sommer gezeigt haben. Die Beschäftigten sollen daher mit ihrem Protest ein Zeichen setzen, auf dass sich Dinge ändern – eine Art Fridays-for-Future-Light-Version für Arbeitnehmer.

Schade nur, dass dieser Aufruf in den Branchen der Gewerkschaft in Thüringen weitgehend ungehört verhallen wird: An jenem 20. September dürften die meisten Arbeiter vom Bau oder aus Entsorgungsbetrieben den vom Thüringer Landtag zum Feiertag erklärten Weltkindertag genießen. Dass Feuerwehrleute, Polizisten oder Krankenhauspersonal außerplanmäßig Pause machen, wollen wir lieber nicht hoffen.

Alle anderen können dann beim Aufsammeln heruntergefallener Äpfel im Garten oder dem Hausputz kurz innehalten und an den dezimierten Wald denken oder daran, ob das nächste Auto wirklich ein SUV werden muss oder nicht doch ein normaler Kombi ausreichend ist. „Umwelt und Arbeit zusammen denken, denn weder Natur noch Jobs dürfen unter die Räder kommen“, schreibt der Bezirksvorsitzende der IG Bau, Frieder Neudeck. Womit er völlig recht hat. Und vielleicht klappt es mit der verlängerten Pause auch hier und da. Aber eben nicht in Thüringen.