Ulrike Kern über die sinkenden Inzidenzen.

Endlich einmal gute Nachrichten aus Thüringen. Als ständiger Negativ-Spitzenreiter bei den Sieben-Tage-Inzidenz-Werten im Bundesvergleich giert man förmlich nach Licht am Ende des Tunnels.

Und dort dämmert’s jetzt langsam. Suhl und Weimar sind unter den kritischen Schwellenwert von 100 gerutscht, auch in anderen Städten und Landkreisen lässt sich eine Tendenz nach unten erkennen.

Auch wenn es noch zu früh ist, von einer Trendwende zu sprechen, der Mensch braucht positive Nachrichten ebenso wie Belohnungen. Es ist nicht nur wirtschaftlich, sondern auch psychologisch wichtig, eine Perspektive und endlich auch Beständigkeit zu haben.

Denn die Pandemie ist damit nicht vorbei, so sehr man sich das auch wünschen mag. Die Politik steht jetzt in der Verantwortung, wieder eine gesunde Balance herzustellen, was gesundheitspolitisch geboten, aber auch für die Gesellschaft und Wirtschaft zumutbar ist.

Zugleich gilt es, nicht überschwänglich euphorisch zu sein und vielleicht zu früh nachzulassen – und bei steigenden Zahlen die nächste Kehrtwende hinzulegen.

Der berühmte Jo-Jo-Effekt ist nicht nur bei Diäten kontraproduktiv und hat im letzten Corona-Jahr schon zu viele Existenzen und Nerven gekostet.

Es bleibt zu hoffen, dass uns die äußeren Umstände endlich zugute kommen: Die Impfkampagne nimmt Fahrt auf, es steht immer mehr Impfstoff zur Verfügung, das Wetter ermöglicht wieder mehr Aufenthalte und Aktivitäten im Freien und mit Schnelltests lassen sich viele Infektionen frühzeitig erkennen, sodass etliche Infektionsketten gar nicht erst entstehen.