Elmar Otto über ein Leck bei der Thüringer Schulcloud.

Landesdatenschützer Lutz Hasse verweist gerne darauf, dass Videokonferenzsysteme und Plattformen von den Schulen frei genutzt werden können. Allerdings müsse dabei alles datenschutzkonforme vonstatten gehen.

In den meisten Fällen findet der digitale Unterricht auf Distanz vor allem mit der Thüringer Schulcloud statt. In den vergangenen Wochen und Monaten gab es aber immer wieder Ärger, weil das System überlastet war oder gleich ganz den Geist aufgab.

In Bundesländern wie Baden-Württemberg oder Bayern nutzen Schulen auch Software von US-amerikanischen Anbietern. Doch an dieser Stelle hebt Hasse gerne und nicht ganz zu Unrecht warnend den Zeigefinger. Bestimmte Systeme sieht er kritisch, weil deren Server in den USA stehen und dort Daten abfließen können.

Das aktuelle Beispiel der Schulcloud zeigt jedoch: Auch wenn die Server nicht in Übersee stehen, kann nicht sichergestellt werden, dass sensible Daten in falsche Hände gelangen. Der Weimarer Student, der das umfangreiche Datenleck zutage förderte, hat verantwortungsbewusst gehandelt. Er hat seine Erkenntnisse mit Fachleuten geteilt, die sich beim zuständigen Plattner-Institut meldeten. Dort konnte die Lücke offenbar schnell behoben werden. Erst Wochen später wird nun darüber berichtet, sodass alle Daten wieder sicher sind. Hoffentlich.

Es ist höchste Eisenbahn, dass die Schulcloud endlich mal durch positive Meldungen von sich reden macht. Dann würde auch das coronabedingte häusliche Lernen mehr Freude bereiten.

Dauer-frustrierte Schüler und Lehrer sind das Letzte, was der Freistaat gebrauchen kann.

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