Elmar Otto über die wenigen Selbsttests an den Schulen.

Bei knapp 200.000 Schülern in Thüringen und rund 340.000 Corona-Selbsttests, die für die erste Woche bereitstanden, war der Engpass absehbar. Zumindest, wenn man die Zusage einhalten wollte, zweimal die Woche zu testen. Dass sich manche Schüler den Wattestäbchen verweigerten und nicht alle Schulen öffneten, änderte an dem krassen Missverhältnis nur wenig.

Die frohe Kunde von Bildungsminister Helmut Holter, in den Osterferien alle Anstrengungen unternommen zu haben, um jede Schule mit den neuen Selbsttests zu versorgen, stimmt damit zwar ebenso immer noch wie sein vollmundiges Fazit: „Es ist gelungen.“

Bedauerlicherweise bezog sich die Botschaft des Linken aber nur auf die erste Woche und für viele Schulen reichte es eben auch nur für einen Test.

Gestern nun musste das Ministerium eingestehen, sein Versprechen nicht halten zu können. Dass daran auch Lieferschwierigkeiten Schuld sind, steht wohl außer Zweifel. Und zugegebenermaßen ist Thüringen nicht das einzige Bundesland, das Probleme hat.

Aber natürlich bleibt die Frage, ob nicht auch beim Bestellen geschludert wurde. Und selbst, wenn an dieser Stelle alles nach Plan lief: Wer ist für die katastrophale oder zumindest mathematisch kaum nachvollziehbare Einschätzung verantwortlich, dass die vereinbarte Frequenz zu halten ist?

Das Scheitern bei den Selbsttests in Schulen mag vorübergehend sein, weil sich in zwei, drei Wochen die Beschaffungsprobleme vielleicht erledigt haben. Gleichwohl ist es ein weiterer Rückschlag im Kampf gegen die Pandemie. Und vor allem eine Steilvorlage für alle Querdenker und Corona-Leugner.