Gerlinde Sommer über die Fallstricke im Advent.

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Advent, Advent… Es brennt nicht nur ein Lichtlein. Bei manchen Menschen brennen jetzt die Sicherungen durch. Im Job geht es Richtung Jahresabschluss. Und damit meine ich nicht die gemütliche Glühweinfeier. Während die einen den letzten Rest Jahresurlaub abbummeln, haben andere Urlaubssperre. Und die große Inventur droht hier und da außerdem… Am Ende des Jahres fehlt es einfach an der Zeit, für all das, was im laufenden Kalenderjahr noch geschafft werden müsste.

Nicht zu verachten ist zudem der ganze Familien- und Freizeitstress: Geschenke kaufen, Wohnung auf Vordermann bringen. Und dann ist da noch das Nachdenken über das Weihnachtsmenü.

Früher, sagte mir jüngst eine Freundin, sei das eigentlich ganz einfach gewesen: Am ersten Feiertag kam ein Dutzend Gäste zu ihr und ihrer Familie. Das Haus duftete nach Gänsebraten. Und während sie noch Rotkohl und Klöße zubereitete, nippten die ersten Verwandten fröhlich Sekt.

Inzwischen aber könne sie sich vor Extrawünschen kaum noch retten, die in diesen Tagen per Mail und mit mehreren Ausrufezeichen versehen, eintrudeln. Es sind mehr Befehle als Wünsche, die von ihr beim Kochen bedacht werden sollen. Oder sollten wir besser sagen: Bedacht werden müssen?! Der Schwippschwager esse jetzt vegetarisch, das Töchterchen vom Lebensgefährten der Schwester sei vegan. Und ob inzwischen jeder Zweite am Tisch eine sekundäre Laktoseintoleranz verspüre, werde sich noch zeigen… Da, sagt sie, macht die Bewirtung nur noch mäßig Freude – und das Menü werde wohl auf Rotkohl und Klöße ohne Gans hinauslaufen, wenn es so weitergehe...

Ich wünsche Ihnen etwas Ruhe und Stille im Advent. Und ich finde, keine Frau muss sich zur Dienstbotin ihrer Gäste machen lassen. Auch nicht zum Fest!

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