Gerlinde Sommer über moderne ­Ferienparks.

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Ich war bei einer Cousine zu Besuch, die in einer landschaftlich reizvollen Gegend lebt. Früher allerdings war das für Touristen kein Argument. Sie wollten eine halbe Stunde weiter an den nächsten großen See. Die Kreisstadt hatte im Zuge der Gebietsreform ihren Status verloren. Ein großer Arbeitgeber zog weg. Die Innenstadt war nicht mehr sonderlich attraktiv, seit immer mehr eingesessene Händler altershalber aufgaben. Und dann war noch das riesiges Gelände der Armee unweit der Stadt. Nach deren Abzug stand es für eine Neuentwicklung bereit. Zu Zeiten des kalten Krieges soll dort Giftgas gelagert worden sein... Es müsste viel entsorgt werden. Nach langem Hin und Her siedelte sich einer dieser Ferienparks an, die fast ein eigene Stadt bilden. Würde das zur Stadtentwicklung beitragen, lautete die sorgenvolle Frage. Ja! Die Parkgäste besuchen die Kleinstadt. Es haben sich in den vormals leerstehenden Läden neue Händler angesiedelt. Friseure sind gefragt. Die Apotheken habe neue Kundschaft. Die Gastronomie blüht auf, denn die Parkgäste gehen durchaus außerhalb essen. Alles in allem eine Erfolgsgeschichte.