Berlin. Nun also doch: Flexible Kontrollen an der Grenze zu Polen sollen fortan illegale Einreisen verhindern. Unser Reporter war vor Ort.

  • Innenministerin Nancy Faeser hat Kontrollen direkt an den Grenzen zu Polen und Tschechien angeordnet
  • Unser Reporter war vor Ort und hat die Polizisten bei ihrer Arbeit begleitet
  • Was sie erleben – und welche Entdeckung sie in einem Fluss machen

Als Bundespolizist Jens Schobranski auf der Fußgängerbrücke steht, denkt er sich noch, vielleicht sind das nur schlechte Klassenarbeiten, die ein Schüler ins Flussbett geworfen hat. An diesem Ort an der Grenze zwischen Deutschland und Polen laufen aber nur selten Schüler nach dem Unterricht nach Hause. Denn hier, am Grenzübergang zum 100-Einwohner-Dorf Zelz im Südosten Brandenburgs, gibt es kaum Schüler. Täglich laufen aber Menschen über die Brücke, die illegal einreisen. Vielleicht, glaubt Schobranski, gibt es doch einen Zusammenhang zu den Geflüchteten, die sie vor wenigen Stunden gefunden haben?

An der deutsch-polnischen Grenze ist der Ausnahmezustand, der seit mehr als einem Jahr anhält, längst Alltag. Hier treffen Staatsgewalt und Menschen aufeinander, die auf ein besseres Leben im Westen hoffen – beide am Rande der Belastungsgrenze. Seit Monaten steigen die Zahlen derillegalen Übertritte an. Im August zählte die Bundespolizei 1577 Menschen, die unerlaubt eingereist waren. Im Vorjahr lag der Wert noch bei 604.