Berlin. Israel und der Iran sind bemüht, den Konflikt nicht eskalieren zu lassen. Entspannt sich jetzt die Lage im Nahen Ostenß

  • Israel hat laut US-Medien einen Gegenangriff auf den Iran ausgeführt
  • Der Iran meldet eine Explosion nahe Isfahan
  • Politiker weltweit rufen alle Beteiligten zu Zurückhaltung auf
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Die israelische Armee hat in der Nacht zu Freitag einen Gegenangriff auf Ziele im Iran ausgeführt, das berichteten US-Medien unter Berufung auf israelische und US-amerikanische Offizielle. Auch iranische Medien meldeten eine Explosion nahe der Millionenstadt Isfahan weit im Landesinneren, wiesen Berichte über eine breit angelegte Attacke aber zurück. Derzeit sind beide Seiten offenbar bemüht, den brandgefährlichen Konflikt in Nahost nicht weiterzutreiben.

Dieser Blog ist geschlossen und wird nicht mehr aktualisiert. Nachrichten aus dem Nahen Osten finden Sie hier:

Iran-Israel-Konflikt – News vom 21. April: Iran bestreitet Lieferung neuer Su-35 Kampfjets aus Russland

8.30 Uhr: Offizielle iranische Stellen haben Medienberichte über eine baldige Lieferung neuer russischer Suchoi SU-35 Kampfjets an den Iran dementiert. Dem Nachrichtenportal Fararu zufolge sind die Berichte in iranischen Medien, wonach das Land schon in den nächsten Tagen die Maschinen der jüngsten Generation erhalten sollte, nicht korrekt. Die Medien hatten sich auf einen Bericht der Nachrichtenagentur SNN bezogen, die den iranischen Revolutionsgarden nahestehen. Die Agentur selbst dementierte auf ihrer Telegram-Seite den Bericht nach Absprache mit dem Verteidigungsministerium.

Das iranische Verteidigungsministerium hatte letztes Jahr bekannt gegeben, dass das Land von Russland neben den SU-35 Kampfjets auch Mi-28H Kampfhubschrauber und Jak-130 erworben habe. Laut Nachrichtenportal Fararu wurden die Flugzeuge jedoch wegen der Proteste seitens Irans Erzfeind Israel sowie einiger arabischen Staaten am Persischen Golf nicht geliefert. Laut inoffiziellen Berichten sollte es sich bei dem Deal um insgesamt um 24 neue Kampfflugzeuge handeln.

Seit dem Scheitern des Wiener Atomabkommens von 2015, mit dem der Iran an der Entwicklung von Kernwaffen gehindert werden sollte, und der folgenden Fortsetzung der westlichen Sanktionen hat der Iran seine Beziehungen zu Moskau intensiviert. Der Iran soll Russland auch im Krieg gegen die Ukraine mit militärischer Logistik unterstützen. Der Westen wirft Iran insbesondere vor, Russland sogenannte Kamikaze-Drohnen geliefert zu haben, die mehrmals im Ukraine-Konflikt eingesetzt wurden. Teheran bestreitet dies. Beide Länder sind wegen der Vorwürfe mit Sanktionen belegt worden.

Iran-Israel-Konflikt – News vom 20. April: Explosionen im Iran – Aber keine Eskalation in Sicht

16.50 Uhr: Nach den Explosionen in der iranischen Region Isfahan scheinen der Iran und Israel den Konflikt nicht weiter eskalieren lassen zu wollen. „Solange das israelische Regime keine neuen Abenteuer gegen die Interessen des Iran plant, werden wir nicht antworten“, sagte Irans Außenminister Hossein Amir-Abdollahian am Freitag (Ortszeit) im US-Nachrichtensender NBC News. Eine Explosion auf einem Militärstützpunkt im Irak sowie die anhaltenden Kämpfe im Gazastreifen verdeutlichten unterdessen die weiterhin hohen Spannungen in der Region.

In der iranischen Region Isfahan hatten sich in der Nacht zum Freitag mehrere Explosionen ereignet. US-Fernsehsender berichteten unter Berufung auf Regierungskreise in Washington, es habe sich um eine israelische Vergeltungsaktion für den massiven Angriff des Iran auf Israel am vergangenen Wochenende gehandelt. Die Detonationen schürten die Angst vor einer Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten. Die Außenminister der G7-Staaten riefen die Konfliktparteien auf, „eine weitere Eskalation“ zu vermeiden.

Israel schweigt, Iran wiegelt ab

5.22 Uhr: Die Gewaltspirale aus Angriff und Gegenangriff zwischen Israel und dem Iran könnte zumindest vorerst gestoppt sein. Darauf deuteten das begrenzte Ausmaß des Angriffs auf den Iran am frühen Freitagmorgen und die abwiegelnde Reaktion Teherans hin. Die israelische Regierung hatte eine harte Reaktion angekündigt, nachdem der Iran am vergangenen Wochenende mehr als 300 Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert hatte. Teheran wiederum hatte gedroht: Falls Israel zum Gegenschlag aushole Gegenschlag führen, werde der Iran mit aller Macht reagieren. Nun aber tat der iranische Außenminister Hussein Amirabdollahian die heftigen Explosionen unweit von Atomanlagen fast als Lappalie ab. „Durch die bei Isfahan abgeschossenen kleinen Drohnen gab es weder Schäden noch Opfer“, zitierte ihn die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna.

Lesen Sie auch:Masala zur Explosion im Iran: Das war’s erst mal

In Israel hüllte sich die Regierung derweil in beredtes Schweigen. Nur der rechtsextreme Polizeiminister Itamar Ben-Gvir kritisierte den Angriff als „lahm“ und legte nahe, sein Land stehe hinter der Aktion. Beobachter werteten die verhaltenen Reaktionen als Zeichen dafür, dass beide Seiten eine weitere Eskalation vermeiden wollen.

Iran-Israel-Konflikt – News vom 19. April: Nato-Generalsekretär warnt vor weiterem Krieg im Nahen Osten

18.33 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat sich nach dem mutmaßlichen israelischen Vergeltungsschlag gegen den Iran beunruhigt über die Lage im Nahen Osten gezeigt. „Es ist entscheidend, dass der Konflikt nicht außer Kontrolle gerät, und daher fordern wir alle Parteien auf, Zurückhaltung zu zeigen“, sagte Stoltenberg in Brüssel. „Niemand hat etwas davon, wenn ein weiterer Krieg im Nahen Osten ausbricht.“ Er rufe wie die Außenminister der G7-Gruppe demokratischer Industrienationen und andere internationale Spitzenpolitiker zur Deeskalation der Spannungen auf. „Wir sind besorgt“, sagte er.

Baerbock verärgert über Berichte zu Streit mit Netanjahu

15.19 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat sich verärgert über Berichte geäußert, wonach es einen massiven Streit zwischen ihr und dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gab. „Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, war mit dem Stab des Premierministers in Kontakt und hat klargemacht, was wir von solchen verzerrenden Veröffentlichungen halten“, sagte die Grünen-Politikerin am Freitag bei einer zum Abschluss des Treffens der Gruppe sieben großer Industrienationen (G7) auf der italienischen Mittelmeerinsel Capri auf die Frage eines Journalisten, ob sie über den Vorgang bereits mit Netanjahu gesprochen habe.

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu (r) begrüßt die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) am Mittwoch vor einem gemeinsamen Treffen.
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu (r) begrüßt die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) am Mittwoch vor einem gemeinsamen Treffen. © DPA Images | Ilia Yefimovich

„Wir berichten nicht aus vertraulichen Gesprächen“, betonte Baerbock. „Mein Haus und der deutsche Botschafter in Israel haben sich dazu ja bereits geäußert.“ Sie ergänzte: „Uns gegenüber wurde Bedauern über die Veröffentlichung, deren Quelle unklar sei, ausgedrückt und wir haben genau dem nichts weiter hinzuzufügen.“

Zuvor hatte schon das Auswärtige Amt in Berlin einen Bericht über einen Streit zwischen Baerbock und Netanjahu am vergangenen Mittwoch als irreführend bezeichnet. Kernpunkte der Darstellung des einstündigen Treffens der beiden seien falsch, schrieb das Auswärtige Amt auf der Plattform X (vormals Twitter).

Unter der Erde in Isfahan gedeiht Bedrohliches für Israel

14.58 Uhr: Berichte über Explosionen in Isfahan lösen Beunruhigung bei der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) aus. Warum wird nun gerade diese Stadt angegriffen? Experten vermuten, dass dort nicht nur zur Kernenergie geforscht wird – und sie warnen. Lesen Sie hier, was unter der Erde von Isafahan erwartet wird.

Baerbock: Eskalation in Nahost unbedingt verhindern

14.41 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat mit Nachdruck vor einer Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten gewarnt. Jetzt sei „die Stunde, wo alles dafür getan werden muss, dass keine Eskalationsstufe mit unabsehbaren Folgen für die gesamte Region entsteht“, sagte die Grünen-Politikerin am Freitag zum Abschluss des Treffens der Außenminister aus sieben großen westlichen Industrienationen (G7) auf Capri. Die Siebenergruppe habe die Nacht über dazu auch in ständigem Kontakt gestanden.

Baerbock rief „alle Seiten auf, daran zu arbeiten, eine weitere Eskalation zu vermeiden“. „Als G7 tun wir das unermüdlich.“ Die Bundesregierung verfolge die aktuelle Entwicklung genauestens. Im Auswärtigen Amt sei dazu auch der Krisenstab zusammengekommen. Auch von der deutschen Außenministerin gab es keine Bestätigung für den mutmaßlichen israelischen Angriff auf Ziele im Iran in der Nacht zum Freitag. Dem Iran warf sie vor, mit der massiven Attacke auf Israel am vergangenen Wochenende „auf beispiellose Weise eskaliert“ zu haben. Dies dürfe nicht ohne Konsequenzen bleiben.

Italien, Capri: Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesministerin des Auswärtigen, spricht nach dem Treffen der G7-Außenminister zu den Journalisten.
Italien, Capri: Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesministerin des Auswärtigen, spricht nach dem Treffen der G7-Außenminister zu den Journalisten. © DPA Images | Britta Pedersen

Weiter sagte Baerbock: „Das ist die Stunde, wo wir als Demokratien und Wertepartner besonders eng zusammenstehen.“ Die G7 bestehen aus den USA, Kanada, Japan, Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland. Mitte Juni findet in der süditalienischen Region Apulien der alljährliche G7-Gipfel der Staats- und Regierungschefs statt.

Lufthansa streicht wegen Lage in Nahost bis Samstagmorgen Flüge nach Israel

14.08 Uhr: Wegen der angespannten Lage im Nahen Osten streicht die Lufthansa bis Samstagmorgen ihre Flüge nach Israel. Die Maßnahme gelte bis 07.00 Uhr morgens am Samstag und betreffe vier geplante Verbindungen nach Tel Aviv, sagte ein Sprecher des Luftfahrtkonzerns am Freitag. Im selben Zeitraum wird die Lufthansa demnach den irakischen Luftraum umfliegen, daher wurden auch die Flüge nach Erbil bis Samstagmorgen ausgesetzt.

Die Verbindungen seien „wegen der aktuellen Lage“ vor Ort annulliert worden, sagte der Lufthansa-Sprecher. Zu weiteren Details wollte er sich nicht äußern.

Den iranischen Luftraum meidet die Lufthansa bereits. Die Flüge nach Teheran und Beirut im Libanon sind bis zum 30. April ausgesetzt.

Masala zu Israels Angriff auf Iran: „Das war‘s erst mal“

14.05 Uhr: Welche Folgen hat der israelische Vergeltungsschlag? Schlägt der Iran jetzt wieder zurück? Militärexperte Carlo Masala schätzt die aktuelle Lage im Konflikt zwischen Iran und Israel ein.

Kreml ruft nach Explosionen im Iran zu „Zurückhaltung“ auf

13.50 Uhr:Russland hat alle Beteiligten am Konflikt zur „Zurückhaltung“ aufgerufen. Alle Seiten sollten „auf jegliche Aktionen verzichten, die eine weitere Eskalation provozieren könnte“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag. Russlands Außenminister Sergej Lawrow sagte derweil in einem Radiointerview, Russland habe Israel klargemacht, dass der Iran „keine Eskalation“ in dem Konflikt wolle.

Es habe „telefonische Kontakte zwischen der russischen und iranischen Führung“ sowie „unseren Vertretern und den Israelis“ gegeben, sagte Lawrow in einem Interview mit russischen Radiosendern. „In diesen Gesprächen haben wir den Israelis sehr deutlich gemacht, dass der Iran keine Eskalation will“, betonte er.

Blinken bestätigt mutmaßlichen Angriff Israels auf Iran nicht

13.36 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken hat einen mutmaßlichen Angriff Israels auf den Iran in der vergangenen Nacht nicht offiziell bestätigt. Er werde auf entsprechende Berichte nicht „nicht näher eingehen, außer zu sagen, dass die Vereinigten Staaten an keinen Offensivoperationen beteiligt waren“, sagte Blinken am Freitag zum Abschluss eines Treffens der Außenminister der sieben großen westlichen Industrienationen (G7) auf der italienischen Mittelmeerinsel Capri. Die USA und die G7-Runde konzentrierten sich auf ihre Arbeit zur Deeskalation von Spannungen, um potenzielle Konflikte zu deeskalieren. Dies zeige sich auch in der Abschlusserklärung des Treffens.

Israel sei „Opfer eines beispiellosen Angriffs“ geworden, sagte Blinken. Der Fokus der USA liege darauf, sicherzustellen, dass Israel sich effektiv verteidigen könne und auch darauf, regionale Spannungen abzubauen und Konflikte zu vermeiden.

Iranischer Präsident erwähnt in Rede Explosionen in Isfahan nicht

12.44 Uhr: Der iranische Präsident Ebrahim Raisi hat sich bei einer Rede am Freitag nicht zu den nächtlichen Explosionen in der Region Isfahan geäußert und nur den ersten direkten Großangriff des Iran auf Israel am Wochenende erwähnt. Der am 13. April erfolgte Angriff „spiegelt unsere Autorität, den eisernen Willen unseres Volkes und unsere Einheit wider“, sagte Raisi am Freitag bei einer Ansprache vor mehreren hundert Menschen in der nordöstlichen Stadt Damghan. Die gesamte Bevölkerung und sämtliche politischen Richtungen seien sich darin einig, dass der Angriff auf Israel „die Stärke und Autorität der Islamischen Republik gestärkt hat“, betonte der iranische Präsident.

Die iranische Raumfahrtbehörde wies die aktuellen US-Berichte zurück. „Die Informationen der US-Medien sind nicht korrekt“, erklärte deren Sprecher Hossein Dalirian im Onlinedienst X. Es habe „bislang keinen Luftangriff von außerhalb der Grenzen auf Isfahan oder andere Teile des Landes gegeben“, betonte er. Es handele sich lediglich um einen „missglückten und demütigenden Versuch“, Drohnen über die Region fliegen zu lassen, die erfolgreich abgeschossen worden seien, fügte Dalirian hinzu, ohne Angaben dazu zu machen, wer dafür verantwortlich sei.

„Die heutige Explosion am Himmel über Isfahan stand im Zusammenhang mit dem Beschuss eines verdächtigen Objekts durch Flugabwehrsysteme“, erklärte Armee-Oberbefehlshaber Abdolrahim Mussawi laut der Nachrichtenagentur Tasnim. Es seien keine Schäden verursacht worden.

UN-Menschenrechtsbüro ruft zu Zurückhaltung im Nahen Osten auf

12.40 Uhr: Das UN-Menschenrechtsbüro in Genf hat nach dem mutmaßlich israelischen Angriff im Iran alle beteiligten Parteien zur Zurückhaltung aufgerufen. Das Büro habe zurzeit keine eigenen Erkenntnisse darüber, was in der Nacht genau passiert sei, sagte Sprecher Jeremy Laurence am Freitag.

„Wir fordern alle Parteien auf, Maßnahmen zur Deeskalation der Situation zu ergreifen“, sagte er, ohne Israel oder den Iran beim Namen zu nennen. „(Wir) appellieren an Drittstaaten, insbesondere an diejenigen mit Einfluss, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, damit es nicht zu einer weiteren Verschlimmerung in der bereits äußerst prekären Lage kommt. Wir sind zutiefst besorgt über die möglichen humanitären und menschenrechtlichen Folgen, wenn diese Eskalation zu einem größeren Konflikt im Nahen Osten führt.“

G7 warnen Israel und Iran vor Eskalation

12.30 Uhr: Die sieben großen westlichen Industrienationen (G7) haben vor einer Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten gewarnt. Zum Abschluss eines Treffens der G7-Außenminister auf Capri rief Italiens Außenminister Antonio Tajani im Namen der Siebenergruppe am Freitag „alle Seiten auf, eine Eskalation zu vermeiden“. Jetzt gehe es um „Deeskalation“. Zugleich verurteilte er den massiven iranischen Angriff auf Israel am vergangenen Wochenende. „Wir rufen alle Parteien dazu auf, einen positiven Beitrag zu leisten“, sagte Tajani und ergänzte: „Wir haben den jüngsten Angriff des Iran verurteilt. Die G7 unterstützt die Sicherheit Israels, aber wir rufen alle Parteien dazu auf, Eskalation zu vermeiden.“

Die G7-Minister verabschiedeten dazu auch eine gemeinsame Erklärung. Die G7 bestehen aus den USA, Kanada, Japan, Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland. Mitte Juni findet in der süditalienischen Region Apulien der alljährliche G7-Gipfel der Staats- und Regierungschefs statt.

Hessen lädt iranischen Generalkonsul aus

12.15 Uhr: Nach der iranischen Attacke auf Israel am vergangenen Wochenende mit Raketen und Drohnen hat die neue hessische Landesregierung einen iranischen Topdiplomaten mit einem Brief ausgeladen. Mansour Airom, Generalkonsul in Frankfurt, sei bei einem Empfang am kommenden Montag in der Staatskanzlei in Wiesbaden für konsularische Vertretungen nicht mehr willkommen, teilte Manfred Pentz (CDU), Minister für Internationales, am Freitag mit. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet. Das iranische Generalkonsulat in Frankfurt ist nach eigenen Angaben für Hessen, das Saarland, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen ohne Münster und Detmold zuständig. Am Freitag war hier vorerst keine Stellungnahme zu bekommen.

Minister Pentz teilte der Deutschen Presse-Agentur mit: „Gute Beziehungen mit Deutschland und gleichzeitig Israel mit Raketen zu beschießen, passt nicht zusammen. Nach dem furchtbaren Raketenangriff auf Israel ist aus meiner Sicht jedenfalls nicht der Moment, mit dem iranischen Generalkonsul Höflichkeiten auszutauschen.“ Bei dessen Land könne nach der Forderung harter Sanktionen nicht einige Tage später so getan werden, „als ob nichts gewesen wäre“.

In Hessen leben laut einem Sprecher von Pentz rund 16.000 Iraner. Viele von ihnen seien aus ihrer Heimat geflohen. In Hessen gebe es 97 konsularische Vertretungen. Auch Diplomaten beispielsweise aus Russland und Syrien würden nicht in die Staatskanzlei in Wiesbaden eingeladen.

Scholz warnt erneut vor Eskalation im Nahen Osten

12.08 Uhr: Nach dem mutmaßlichen Angriff Israels auf den Iran hat Bundeskanzler Olaf Scholz erneut vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten gewarnt. „Alle müssen jetzt und in der nächsten Zeit dafür sorgen, dass es nicht zu einer weiteren Eskalation des Krieges kommt“, sagte er am Freitag auf einer SPD-Konferenz auf der Nordsee-Insel Norderney. Diese Position vertrete Deutschland gemeinsam mit seinen Verbündeten. Zu den Berichten über den mutmaßlichen Angriff äußerte Scholz sich nicht weiter. Er sagte lediglich, dass es in der Nacht zu Freitag „erneut eine militärische Aktivität“ gegeben habe.

Arabische Staaten besorgt über Sicherheitslage in der Region

11.50 Uhr: Nach dem israelischen Angriff auf den Iran haben sich arabische Staaten besorgt über die Sicherheitslage in der Region geäußert. Das ägyptische Außenministerium zeigte sich „zutiefst besorgt“ über die anhaltenden gegenseitigen Eskalationen zwischen Israel und dem Iran. Ägypten forderte beide Parteien auf, ein Höchstmaß an Zurückhaltung zu üben und das Völkerrecht einzuhalten, wie es in einer Erklärung des Ministeriums vom Freitag hieß. Das nordafrikanische Land wolle enger mit den betroffenen und einflussreichen Parteien in Kontakt treten, „um die anhaltende Spannung und Eskalation einzudämmen“, hieß es weiter.

Der Oman verurteilte den „israelischen Angriff auf den Iran“ und auch die wiederholten israelischen Angriffe in der Region, wie ein Sprecher des Außenministeriums erklärte. Das Land fordere die internationale Gemeinschaft dazu auf, den Ursachen des Konflikts mit Diplomatie entgegenzutreten. Der Fokus sollte dabei auf den Bemühungen zu einer Waffenruhe im Gaza-Krieg liegen, um eine „gerechte und dauerhafte Lösung“ zu erzielen.

Hintergrund der iranischen Raketen- und Drohnenangriffe war ein mutmaßlich von Israel geführter Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus, bei dem Anfang April zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden getötet wurden. Der Iran ist einer der wichtigsten Verbündeten Syriens.

Kritik an Israels Sicherheitsminister Ben Gvir wegen Kommentars zu Iran-Berichten

11.42 Uhr: In Israel ist der rechtsextreme Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir wegen eines Kommentars zu den Berichten über einen mutmaßlichen israelischen Angriff im Iran in die Kritik geraten. Ben Gvir hatte im Onlinedienst X am Freitag offenbar mit Blick auf die Explosionen im Iran geschrieben: „Armselig!“ Kritikern zufolge schrieb er Israel damit indirekt die Verantwortung zu, kritisierte die Aktion aber als zu schwach. Ben Gvir hatte nach dem Angriff auf Israel gefordert, mit aller Härte zurückzuschlagen.

Noch nie zuvor habe ein Minister „der Sicherheit, dem Image und dem internationalen Status des Landes so großen Schaden zugefügt“, schrieb etwa Oppositionsführer Jair Lapid auf X. Mit nur einem Wort sei es Ben Gvir gelungen, „Israel von Teheran bis Washington zum Gespött zu machen und zu beschämen“.

Der Experte für internationale Politik, Shaiel Ben-Ephraim, kritisierte, Ben Gvir habe „die israelische Operation bestätigt und sie lächerlich gemacht“. „Damit untergräbt er die Abschreckungskraft Israels. Eine absolute Schande für einen Minister“, schrieb er auf X.

Von der Leyen fordert Israel und Iran zu Zurückhaltung auf

11.19 Uhr: Nach den Berichten über einen mutmaßlichen israelischen Angriff im Iran hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen alle Seiten zur Zurückhaltung aufgefordert. Alle Beteiligten müssten sich darum bemühen, eine Eskalation in der Region zu verhindern, sagte von der Leyen am Freitag bei einem Besuch in Finnland. „Es ist absolut notwendig, dass die Region stabil bleibt und dass alle Seiten von weiteren Aktionen Abstand nehmen“, betonte sie.

China kündigte am Freitag an, sich weiterhin um eine „Deeskalation“ im Nahen Osten zu bemühen. „China lehnt alle Maßnahmen ab, die die Spannungen weiter verschärfen, und wird weiterhin eine konstruktive Rolle bei der Deeskalation der Situation spielen“, sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Lin Jian.

China ist Irans größter Handelspartner und einer der Hauptabnehmer iranischen Öls. Die USA haben China wiederholt aufgefordert, seinen Einfluss auf Teheran zu nutzen, um die Spannungen in der Region zu entschärfen, die durch den Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen massiv angeheizt worden sind.

Mutmaßlicher israelischer Angriff verändert G7-Tagesordnung

10.44 Uhr: Der mutmaßliche Angriff Israels auf den Iran hat auch die Tagesordnung des Treffens der G7-Außenminister auf Capri verändert. Die Minister aus sieben großen demokratischen Industrienationen (G7) berieten am Freitag auf der italienischen Insel über die neue Lage. Auch in den Pressekonferenzen von US-Außenminister Antony Blinken und Außenministerin Annalena Baerbock zum Abschluss dürfte das Thema eine wichtige Rolle spielen. Offiziell gab es dazu zunächst keinen Kommentar.

Auf Capri sollte es zum Abschluss des dreitägigen Treffens eigentlich vor allem um das Verhältnis zu China, Cyber-Sicherheit und Energieversorgung gehen. Die Entwicklung im Nahen Osten war aber zuvor schon wichtiges Thema. Aus der G7 wurden Israel und der Iran mehrfach vor einer Eskalation gewarnt.

Video soll Raketenbeschuss in Isfahan zeigen

10.07 Uhr: Ein Video, das beim Kurznachrichtendienst X kursiert, soll den israelischen Raketenbeschuss auf Ziele im zentraliranischen Isfahan zeigen. Die Sequenz zeigt mehrere Lichtblitze am Nachthimmel. Der Iran hatte zuvor bestätigt, dass in der Provinz Isfahan „mehrere kleinere Flugobjekte“ beschossen worden seien. Auch von einer Explosion unweit eines Militärstützpunktes war die Rede.

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Merz: Selbstverteidigungsrecht Israels endet nicht an eigener Grenze

10.01 Uhr: CDU-Chef Friedrich Merz hält israelische Angriffe gegen den Iran auch auf dessen Staatsgebiet für legitim. „Das Selbstverteidigungsrecht Israels endet nicht an seinen Staatsgrenzen. Wenn die Bedrohung von außerhalb kommt, hat Israel das Recht, sich gegen diese Bedrohung zur Wehr zu setzen“, sagte Merz im Interview der Deutschen Presse-Agentur am Rande des Ludwig-Erhard-Gipfels in Gmund am Tegernsee. Niemand habe ein Interesse daran, dass der Konflikt im Mittleren Osten eskaliere. „Ich gehe davon aus, dass sich die israelische Regierung klug und auch sehr bedächtig in den nächsten Tagen und Wochen verhalten wird.“

„Der Iran hat es ausschließlich und allein in der Hand, ob sich dieser Konflikt ausweitet oder nicht“, betonte Merz. Israel habe ein Recht auf Selbstverteidigung, und dieses Recht werde der Staat auch in Zukunft nutzen müssen, um sich zu schützen. „Das Existenzrecht des Staates Israel ist die Grundvoraussetzung dafür, dass Frieden im Nahen Osten entsteht. Die Eskalationsdominanz liegt allein beim Mullah-Regime in Iran.“

Die Unionsfraktion werde das Thema in der kommenden Woche im Bundestag erneut im Plenum auf die Tagesordnung setzen, kündigte Merz an. „Wir haben seit Anfang letzten Jahres im Deutschen Bundestag den Versuch unternommen, mit der Koalition einmal über die Iranpolitik zu sprechen.“ Deutschland müsse „jetzt klarer werden gegenüber dem Iran und gegenüber diesem Mullah-Regime. Und das heißt im Klartext: Es kann nicht sein, dass Deutschland immer noch eine der führenden Wirtschaftsnationen im Handel mit dem Iran ist.“ Zudem könne es nicht sein, „dass dieses Mullah-Regime und seine sogenannten Revolutionsgarden bis heute nicht als Terrororganisation eingestuft sind. Das muss jetzt stattfinden.“

US-Botschaft in Israel schränkt Bewegungsfreiheit von Botschaftspersonal ein

9.57 Uhr: Nach Berichten über israelische Angriffe im Iran hat die US-Botschaft in Israel ihre Beschäftigten und deren Familien aufgefordert, auf Reisen innerhalb des Landes zu verzichten. Als Vorsichtsmaßnahme sei es US-Regierungsmitarbeitern und deren Angehörigen „bis auf Weiteres“ untersagt, außerhalb der Großstädte Tel Aviv, Jerusalem und Beerscheba zu reisen, hieß es am Freitag in einem Sicherheitshinweis auf der Website der US-Botschaft.

Die Anordnung bezieht sich auf Reisen „aus persönlichen Gründen“ und betrifft insbesondere den Norden Israels an der Grenze zum Libanon, wo es seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober fast täglich zu Gefechten zwischen israelischen Soldaten und Kämpfern der mit der Hamas verbündeten und vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz gibt. Die US-Botschaft mahnte die US-Bürger im Land auch grundsätzlich zur Vorsicht. „Die Sicherheitslage bleibt komplex und kann sich schnell ändern“, warnte die Botschaft.

Australien forderte seine Staatsangehörigen unterdessen in einem verschärften Reisehinweis auf, nach Möglichkeit aus Israel und den Palästinensergebieten auszureisen. Das Außenministerium verwies darin auf die „hohe Gefahr militärischer Vergeltungsangriffe und Terroranschläge“. Australien hatte bisher empfohlen, auf Reisen nach Israel und in die Palästinensergebieten möglichst zu verzichten und bei Bedenken auszureisen. „Militärische Angriffe könnten zu Luftraumsperrungen, Flugausfällen und -umleitungen sowie anderen Reiseunterbrechungen führen“, warnte das Ministerium nun in dem verschärften Reisehinweis. Tel Avivs internationaler Flughafen Ben Gurion könne aufgrund einer Verschlechterung der Sicherheitslage „jederzeit und kurzfristig den Betrieb einstellen“.

Das Auswärtige Amt in Berlin warnt bereits vor Reisen nach Israel und in die Palästinensergebiete. Deutschen Staatsangehörigen, die sich im Gazastreifen und im besetzten Westjordanland aufhalten, wird eine Ausreise empfohlen.

US-Bericht: Israel wollte Iran Fähigkeit zu Angriff im Land beweisen

9.40 Uhr: Israel hat mit dem mutmaßlichen Luftschlag im Iran einem US-Medienbericht zufolge Teheran zeigen wollen, dass es innerhalb des Landes angreifen kann. Das israelische Militär habe den Angriff als Vergeltung für Teherans Drohnen- und Raketenbeschuss am vergangenen Wochenende ausgeführt, berichtete die „Washington Post“ unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten israelischen Regierungsbeamten am Freitag.

Nach Einschätzung des US-Militärexperten Cedric Leighton habe Israel mit dem Vorgehen, das „ganz klar eine direkte Reaktion auf die iranischen Angriffe vom Wochenende gewesen sei“, bewiesen, dass das iranische Luftabwehrsystem nicht annähernd die Fähigkeiten des israelischen Luftabwehrsystems habe.

IAEA: Keine Atomanlagen im Iran beschädigt

9.30 Uhr: Nach Berichten über einen israelischen Angriff auf den Iran hat die Internationale Atomenergiebehörde Entwarnung gegeben. Keine iranischen Atomanlagen seien beschädigt worden, meldete die Organisation am Freitag in Wien. IAEA-Chef Rafael Grossi rufe weiterhin „alle zu äußerster Zurückhaltung auf“, hieß es in einer Stellungnahme auf X (vormals Twitter). Nukleare Anlagen sollten nie Ziele in militärischen Konflikten sein, betonte er.

In Isfahan befinden sich nicht nur wichtige Einrichtungen der iranischen Rüstungsindustrie, sondern auch das größte nukleare Forschungszentrum des Landes. So wie auch viele westliche Länder befürchtet Israel, dass der Iran Nukleartechnologie unter dem Deckmantel von Forschung und Stromerzeugung nützen könnte, um Atomwaffen herzustellen.

Israels Vergeltungsschlag im Iran ist brandgefährlich

8.35 Uhr: Die israelischen Angriffe in der Nähe der zentraliranischen Stadt Isfahan mögen laut ersten Berichten sich in Grenzen halten, die Ortswahl weckt jedoch Besorgnis: Dort liegt nicht nur eine wichtige Luftwaffenbasis, in der Nähe sollen sich auch Einrichtungen befinden, in denen die Mullas angeblich ihr Atomwaffenprogramm vorantreiben. Wie die Ereignisse im Iran einzuordnen sind, lesen Sie in unserem Kommentar.

Nach Berichten über Angriff Israels auf Iran: Ölpreise legen stark zu

8.11 Uhr: Die Ölpreisesind am Freitag nach Berichten über einen Angriff Israels auf den Iran deutlich gestiegen. Nach einem kräftigen Preissprung in der Nacht gaben die Notierungen am Morgen aber einen Teil der Gewinne wieder ab. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni 88,66 US-Dollar. Das waren 1,55 Dollar mehr als am Vortag. In der Nacht war der Preis zeitweise über die Marke von 90 Dollar geklettert. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Mai stieg um 1,80 Dollar auf 84,53 Dollar.

Iranischer Medienbericht: Keine Berichte über Angriff aus dem Ausland

7.45 Uhr: Einem iranischen Medienbericht zufolge hat es entgegen anders lautender Berichte keinen Angriff auf den Iran aus dem Ausland gegeben. „Entgegen den Gerüchten und Behauptungen israelischer Medien“ gebe es „keine Berichte über einen Angriff aus dem Ausland auf Isfahan oder einen anderen Teil des Irans“, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim am Freitag unter Verweis auf „informierte Kreise“.

Berichte: Raketenalarm in Nordisrael war Fehlalarm

6.50 Uhr: Nach Berichten über eine Explosion nahe der iranischen Stadt Isfahan hat sich ein in Nordisrael ausgelöster Raketenalarm anscheinend als Fehlalarm herausgestellt. Eine Warnung vor dem Anflug feindlicher Flugobjekte in mehreren Orten am frühen Freitagmorgen sei ein Fehlalarm gewesen, berichteten mehrere Medien kurze Zeit drauf.

Mehrere US-Medien hatten zuvor unter Berufung auf einen US-Regierungsvertreter berichtet, israelische Raketen hätten in der Nacht zu Freitag ein Ziel im Iran getroffen. Iranischen Staatsmedien zufolge soll es hingegen keine Hinweise auf einen Raketenangriff auf das Land geben. Es habe sich auch nicht um eine breit angelegte Attacke gehandelt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Freitagmorgen.

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US-Medien: Israel soll Iran angegriffen haben

6.44 Uhr: Übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge soll Israel den Iran angegriffen haben. Die Sender ABC News, MSNBC und Fox News und andere Medien berichteten unter Berufung auf US-Regierungsvertreter, Israel habe in der Nacht zum Freitag eine Militäroperation im Iran durchgeführt. Dies sei eine Reaktion auf die iranischen Luftangriffe auf Israel am Wochenende gewesen. Mehrere US-Medien berichteten von einer oder mehreren israelischen Raketen, die ein Ziel im Iran angegriffen hätten. Das Pentagon bestätigte die Berichte zunächst nicht. Von iranischer Seite gab es zunächst keine direkten Schuldzuweisungen.

Fox News berichtete unter Berufung auf eine Quelle beim Militär, es habe sich um einen „begrenzten Angriff“ gehandelt. Die USA seien nicht beteiligt gewesen und die Israelis hätten die US-Regierung vorab informiert. Die Zeitung „New York Times“ zitiert iranische Offizielle, die einen Militärschlag bestätigten. Am Donnerstag hatte es zwischen hochrangigen Vertretern der US-Regierung und der israelischen Seite eine Schalte gegeben, in der nach Angaben des Weißen Hauses auch über den Iran gesprochen worden sei.

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Iranische Nachrichtenagentur: Keine größeren Schäden nach Explosionen

6.35 Uhr: Bei den Explosionen im Iran nahe der Stadt Isfahan hat es nach Angaben von Staatsmedien keine größeren Schäden gegeben. Nach Aktivierung der Luftabwehr in mehreren Regionen des Landes seien keine größeren Schäden oder Explosionen gemeldet worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Freitag unter Berufung auf ihre Journalisten.

Iranische Staatsmedien: Keine Anzeichen für Raketenangriff auf Iran

5.57 Uhr: Nach Aktivierung der Luftabwehr in verschiedenen Teilen Irans gibt es Staatsmedien zufolge keine Hinweise auf einen Raketenangriff auf das Land. Es habe sich nicht um eine breit angelegte Attacke gehandelt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Freitagmorgen. Die Luftverteidigung wurde laut der Nachrichtenagentur Tasnim nach der Sichtung mehrerer kleiner Flugobjekte aktiviert. Die iranische Regierung wies Berichte zurück, denen zufolge der Sicherheitsrat zu einer Notsitzung zusammengekommen sei.

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Iran: Mehrere kleine Flugobjekte in Isfahan beschossen

5.05 Uhr: Am Himmel über der iranischen Provinz Isfahan sind Staatsmedien zufolge mehrere kleine Flugobjekte beschossen worden. Zuvor war in der Nacht zu Freitag über eine Explosion nahe der gleichnamigen Millionenstadt Isfahan berichtet worden, die laut den Staatsmedien von der Luftabwehr ausgelöst wurde.

In Isfahan befinden sich wichtige Einrichtungen der iranischen Rüstungsindustrie. Auch das größte nukleare Forschungszentrum des Landes ist in der Kulturstadt angesiedelt. Laut dem Rundfunk bestand für die dortigen Atomeinrichtungen keine Gefahr.

Luftabwehr in mehreren Teilen Irans aktiviert

4.35 Uhr: Im Iran ist Staatsmedien zufolge in mehreren Provinzen des Landes die Luftabwehr aktiviert worden. Die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete in der Nacht zu Freitag auch über eine Explosion in der Provinz Isfahan.

Laut der Nachrichtenagentur Fars war der Grund für die Explosion in der Nacht zu Freitag nahe der Metropole Isfahan noch unbekannt. Sie ereignete sich demnach nahe dem Flughafen der Millionenstadt. Wie Fars auf Telegram berichtete, befindet sich dort auch ein Militärstützpunkt. Der US-Sender ABC News berichtete unter Berufung auf einen US-Regierungsvertreter, israelische Raketen hätten ein – zunächst nicht näher genanntes – Ziel im Iran getroffen. Laut Fars untersuchen lokale Behörden den Vorfall, in dessen Folge der Betrieb an mehreren Flughäfen des Landes eingestellt wurde.

Ein Techniker arbeitet in der Uranumwandlungsanlage bei Isfahan.  Ob die Atomanlagen Ziel eines Angriffs waren, steht noch nicht fest.
Ein Techniker arbeitet in der Uranumwandlungsanlage bei Isfahan. Ob die Atomanlagen Ziel eines Angriffs waren, steht noch nicht fest. © DPA Images | Vahid Salemi

In Isfahan befinden sich wichtige Einrichtungen der iranischen Rüstungsindustrie. Auch das größte nukleare Forschungszentrum des Landes ist in der Kulturstadt angesiedelt. Ende Januar 2023 war im Iran eine Munitionsfabrik des Verteidigungsministeriums nahe Isfahan mit mehreren kleinen Drohnen angegriffen worden. Der Iran machte damals Israel als Drahtzieher für die Attacke verantwortlich. Das „Wall Street Journal“ berichtete danach unter Berufung auf „mit der Operation“ vertraute Personen, dass Israel hinter den Angriffen stehe. Ende Januar ließ die iranische Justiz im Zusammenhang mit dem Angriff auf die Fabrik vier Männer nach einem international viel kritisierten Verfahren hinrichten.

Nach dem beispiellosen Raketen- und Drohnenangriff des Iran auf Israel ist weiterhin unklar, wie Israel reagieren würde. Israels Premier hatte angekündigt, man werde überlegt vorgehen. Die USA und Europa hatten zuletzt beide Seiten zur Mäßigung aufgerufen. Unter anderem war Außenministerin Annalena Baerbock, kurzfristig nach Israel gereist.