Erfurt. Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) war zu Besuch in der Erfurter Henne-Kaserne – im Schnelldurchlauf.

Einmal Streitkräftebasis im Schnelldurchlauf – die Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat das am Mittwochnachmittag in der Erfurter Henne-Kaserne erfahren.

Wenige Tage vor der Landtagswahl kommt die Ministerin ohne die vermutete Parteientourage. Der Grund ist simpel. Bereits Wochen vor Wahlen kommen keine Parteipolitiker mehr in die Kasernen – der politischen Neutralität wegen.

Und so ist die Ministerin ganz Chefin des Ressorts, bevor sie am Abend – dann wieder als CDU-Chefin – Auftritte im Wahlkampf absolviert. Was die Streitkräftebasis (SKB) zu bieten hat, erfährt die Chefin. Aber auch, wo es hapert. Die drei Buchstaben S, K und B könnten auch, erklärt der Inspekteur der Streitkräftebasis, Martin Schelleis, für „Stark, Kompetenz und Bereit“ stehen – das, so fügt man wohl gedanklich hinzu, sollten sie auch.

Allerdings: Weder so stark, wie sie sein müsse, noch schon diesem Maße bereit, wie es notwendig wäre, um die anstehenden Aufgaben zu erfüllen, sei die Streitkräftebasis.

Ministerin: „Stark und bereit sein“

Kramp-Karrenbauer sichert später zu: „Stark und bereit sein. Ich setze mich gemeinsam mit Ihnen dafür ein, dass das besser wird.“ Die Ministerin hat sich in den vergangenen Monaten seit ihrem Amtsantritt auf verschiedenen Dienstreisen selbst davon überzeugen können, wie die verschiedenen Bereiche der Streitkräftebasis in der Bundeswehr eingebunden sind.

„Das ist ein breit gefächertes Spektrum“, erkennt sie dann in Erfurt auch lobend den zweitgrößten militärischen Organisationsbereich der Bundeswehr an.

An verschiedenen Stationen wurden ihr Fahrzeuge und Ausrüstung aus dem Bereich der Logistik, der ABC-Abwehr und der zivil-militärischen Zusammenarbeit, aber auch die Diensthundeschule, vorgestellt.

Projekt „Military Mobility“

Einen Tag vor dem heutigen Treffen der Nato-Außenminister in Brüssel hat sich Kramp-Karrenbauer aber auch aus erster Hand Einschätzungen dazu abgeholt, wie das Projekt „Military Mobility“ an der Basis gesehen wird. Denn dazu wolle sie, kündigte sie im Gespräch mit Schelleis an, heute mit ihren Kollegen der Verteidigungsministerien in Brüssel sprechen.

Hinter dem Projekt, dass unter Koordination der Niederlande läuft, geht es im Kern darum, dass Militäreinheiten im europäischen Raum frei transportiert werden können. Anfangs, erläuterte Inspekteur Schelleis, sei von einer Dauer von vier Wochen vom Antrag bis zur Genehmigung des Transports ausgegangen worden – jetzt sei man mittlerweile bei fünf Tagen angekommen.