Fabian Klaus über die Thüringer Feuerwehrschule.

Das Signal ist klar: Thüringen soll in der Reihe der Ausbildungsstätten für Feuerwehrleute endlich aufschließen zu anderen Bundesländern. In die Sanierung der maroden Feuerwehrschule ist Bewegung gekommen. Die Atemschutz- und Tunnelübungsanlage wird wohl im Herbst fertig und die Fahrzeughalle nach mehr als zehn Jahren Planung gebaut. Alles gut am Standort? Die Lage wird besser.

Die Probleme, die in zwei Jahrzehnten der Vernachlässigung entstanden sind, zu beheben, das wird eine R2G-Regierung mit freundlicher Hilfe der CDU nicht schaffen, die regierte, als der Investitionsstau Fahrt aufnahm.

Die Ausbildung der Feuerwehrleute in Thüringen muss deshalb noch stärker in den Fokus gerückt werden, weil der ohnehin schon abgespeckte Lehrgangsplan durch die Corona-Pandemie noch einmal halbiert wurde. Wann der Ausbildungsstau, der dadurch in der Fläche entstehen könnte, aufgeholt sein wird? Schulleiter Jörg Henze kann nur mit den Achseln zucken. Das ist logisch, weil er nicht über ein Glaskugel verfügt. Und doch: Dass der Ausbildungsplan nun derart verschlankt ist, liegt nicht allein an Corona. Es hat seine Ursache vielmehr darin, dass am Personalbereich in der Landesfeuerwehrschule gespart wurde und Stellen im Vergleich zu Wettbewerbern unattraktiver waren – sogar im eigenen Bundesland soll es Abwanderungen gegeben haben.

Mit Geld kann man bei der Feuerwehrausbildung viel bewegen. Das zeigt sich an den aktuellen Baustellen. Es muss sich aber auch endlich beim Lehrpersonal zeigen. Wichtig wird, dass in den Haushaltsverhandlungen 2021 der Brand- und Katastrophenschutz nicht unter die Räder kommt. Investitionen gehören ganz oben auf die Prioritätenliste – Corona hin oder her. Die Feuerwehrausbildung braucht endlich den Stellenwert, den Ehrenamtliche verdienen.

Studie soll Standortfrage für Feuerwehrschule klären