Istanbul. Am kommenden Sonntag entscheidet sich, wer die Türkei künftig als Präsident regieren darf. Erdogan-Herausforderer Kemal Kilicdaroglu bekommt auf der Zielgeraden Schützenhilfe von der Zafer Partei.

Der türkische Präsidentschaftskandidat Kemal Kilicdaroglu geht mit der Unterstützung der Rechtsaußenpartei Zafer Partisi in die Stichwahl.

In einer gemeinsamen Erklärung hieß es, man habe sich auf die Rücksendung „aller Flüchtlinge und Illegalen“ innerhalb eines Jahres geeinigt. Die Partei werde sich im zweiten Wahlgang hinter Kilicdaroglu stellen, sagte Parteichef Ümit Özdag bei einer Pressekonferenz.

Özdags Partei war in der ersten Runde mit dem parteilosen Ultranationalisten Sinan Ogan als Kandidat eines Zusammenschlusses mehrerer Parteien angetreten. Der hatte am Dienstag seine Unterstützung für den amtierenden Präsidenten Recep Tayyip Erdogan erklärt. Die Allianz hinter ihm löste sich auf. Die Zafer-Partei war die stimmenstärkste Partei des Zusammenschlusses. Bei den Parlamentswahlen am 14. Mai erhielt sie vorläufigen Zahlen zufolge 2,2 Prozent der Stimmen.

Am 28. Mai treten Erdogan und Kilicdaroglu in einer Stichwahl um das Präsidentenamt gegeneinander an. Das Thema Migration hatte vor dem Hintergrund einer zunehmend feindlichen Stimmung gegen Flüchtlinge großen Stellenwert im Wahlkampf. In der Türkei leben nach offiziellen Angaben rund 3,4 Millionen syrische Flüchtlinge. Kilicdaroglu hatte bisher damit geworben, sie auf freiwilliger Basis innerhalb von zwei Jahren nach Syrien zurückzuschicken.