Wir schauen auf den dritten Monat des Jahres

1. März: Die Corona-Testpflichten für den Zutritt zu Gesundheitseinrichtungen sind aufgehoben. Auch die Maskenpflicht für deren Beschäftigte gilt laut einer Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums nicht mehr.

2. März: Altkanzler Gerhard Schröder darf trotz seiner engen Verbindungen zu Russland und Präsident Wladimir Putin in der SPD bleiben. Die Schiedskommission des SPD-Bezirks Hannover weist alle Anträge auf Sanktionen gegen Schröder zurück.

3. März: Bei einem Kurzbesuch in Washington berät Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit US-Präsident Joe Biden über das weitere Vorgehen in der Ukraine-Krise. Biden lobt Deutschlands Unterstützung für das von Russland angegriffene Land.

3. März: Warnstreiks im öffentlichen Personennahverkehr von sechs Bundesländern sorgen für massive Störungen. Betroffen sind Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Sachsen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz.

3. März: Das Bistum Mainz hat jahrzehntelang Fälle sexueller Gewalt nicht konsequent verfolgt. Das ergibt ein unabhängiges Gutachten. Auch der angesehene Bischof Karl Kardinal Lehmann habe seine eigenen Aufklärungsansprüche nicht erfüllt.

3. März: Vier Raumfahrer aus den USA, Russland und den Vereinigten Arabischen Emiraten werden auf der Raumstation ISS empfangen. Trotz der Spannungen zwischen den USA und Russland arbeiten beide Länder im Weltraum weiter zusammen.

7. März: Der Brite David Chipperfield erhält den Pritzker-Preis für Architektur. Er sei „radikal in seiner Zurückhaltung“, urteilt die Jury. In Deutschland ist Chipperfield vor allem für den Wiederaufbau des Neuen Museums in Berlin bekannt.

7. März: In Frankreich stellen sich bei landesweiten Streiks und Protesten knapp 1,3 Millionen Menschen der Rentenreform der Regierung entgegen. Eines der zentralen Vorhaben von Präsident Emmanuel Macron sieht vor, das Renteneintrittsalter von 62 auf 64 Jahre anzuheben.

9. März: In Hamburg erschießt ein 35-Jähriger nach einer Gemeindeversammlung der Zeugen Jehovas sieben Menschen, darunter ein ungeborenes Kind. Danach tötet er sich selbst.

9. März: Nach Massenprotesten zieht Georgiens Regierung einen umstrittenen Gesetzentwurf zurück. Dieser sollte eine Einstufung unabhängiger Medien und Organisationen als „ausländische Agenten“ möglich machen.

9. März: Hohenzollern-Chef Georg Friedrich Prinz von Preußen zieht Klagen gegen die öffentliche Hand auf Entschädigung in Millionenhöhe zurück. Bund und Länder verhandeln mit den Hohenzollern seit 2014 über die Rückgabe von Kunstobjekten und Entschädigungen.

10. März: Chinas Volkskongress bestätigt Staats- und Parteichef Xi Jinping für eine bislang beispiellose dritte Amtsperiode als Präsident. Er soll weitere fünf Jahre an der Spitze von Staat und Militär stehen.

10. März: Die Synodalversammlung zur Reform der katholischen Kirche beschließt offizielle Segensfeiern für homosexuelle Paare. Die Feiern sollen „zeitnah“ eingeführt werden. Dies war eine Hauptforderung für den seit 2019 laufenden Reformprozess in Deutschland.

11. März: Die Deutsche Post und die Gewerkschaft Verdi einigen sich nach einer harten Auseinandersetzung auf einen neuen Tarifvertrag. Er sieht Lohnerhöhungen um durchschnittlich 11,5 Prozent und einen Inflationsausgleich vor.

12. März: Mit sieben Auszeichnungen ist der Science-Fiction-Film „Everything Everywhere All at Once“ von Dan Kwan und Daniel Scheinert der große Gewinner bei den Oscars. Die deutsche Literaturverfilmung „Im Westen nichts Neues“ von Regisseur Edward Berger erhält vier Goldjungen, unter anderem als bester internationaler Film.

12. März: Polizisten finden die Leiche der zwölfjährigen Luise aus Freudenberg in Nordrhein-Westfalen. Zwei strafunmündige Mädchen im Alter von 12 und 13 Jahren gestehen, sie erstochen zu haben.

13. März: Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof verkündet die bevorstehende Schließung von 52 seiner noch verbliebenen 129 Warenhäuser. Weit über 5000 Menschen verlieren nach Angaben des Betriebsrats ihren Job.

14. März: Der Absturz einer unbemannten US-Militärdrohne über dem Schwarzen Meer weckt Sorgen vor einer Eskalation. Die Drohne war im internationalen Luftraum mit einem russischen Kampfjet kollidiert.

17. März: General Carsten Breuer tritt sein Amt als neuer Generalinspekteur der Bundeswehr an. Breuer war zuvor unter anderem Leiter des Corona-Krisenstabs im Kanzleramt.

17. März: Der Internationale Strafgerichtshof erlässt wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen Haftbefehl gegen Russlands Präsidenten Wladimir Putin. Er sei mutmaßlich verantwortlich für die Deportation ukrainischer Kinder aus besetzten Gebieten nach Russland, lautet der Vorwurf.

17. März: Der Bundestag beschließt mit den Stimmen der Ampel eine Wahlrechtsreform, die das Parlament verkleinern und dauerhaft auf 630 Abgeordnete begrenzen soll. Union und Linkspartei kündigen Klagen beim Verfassungsgericht an.

19. März: Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine besucht Kremlchef Wladimir Putin die besetzten Gebiete des Nachbarlandes. Am Vortag hatte er die 2014 annektierte ukrainische Schwarzmeer-Halbinsel Krim besucht.

19. März: Die Schweizer Großbank UBS übernimmt den schwer angeschlagenen Konkurrenten Credit Suisse. Gestützt wird der Deal mit umfangreichen Hilfen der Notenbank und des Staates.

20. März: Die internationale Gemeinschaft mobilisiert bei einer Geberkonferenz in Brüssel sieben Milliarden Euro für die Opfer der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und in Syrien.

21. März: Chinas Staatschef Xi Jinping und Kremlchef Wladimir Putin vereinbaren in Moskau weitreichende Abkommen über ihre Zusammenarbeit bis 2030. Xi stellt sich im Ukraine-Krieg demonstrativ an Putins Seite, verlangt aber auch Verhandlungen.

23. März: Als Folge interner Flügelkämpfe darf die Alternative für Deutschland nicht bei der Wahl zur Bremischen Bürgerschaft am 14. Mai antreten. Der Landeswahlausschuss verwirft zwei konkurrierende AfD-Listen für die Stadt Bremen sowie die Liste für die Stadt Bremerhaven. Die Entscheidung ist endgültig.

25. März: Wegen persönlicher Fehler bei der Aufarbeitung von Fällen sexuellen Missbrauchs in seinem Bistum tritt der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode von seinem Amt zurück. Papst Franziskus hatte seinem Gesuch entsprochen.

25. März: Russlands Präsident Wladimir Putin kündigt an, taktische Atomwaffen in Belarus zu stationieren. Es sollen Schächte für die mit atomaren Sprengköpfen bestückbaren Iskander-Raketen gebaut werden.

26. März: Deutschlands erfolgreichster Nordischer Kombinierer, Eric Frenzel, beendet seine aktive Sportkarriere. Wie der 18-fache Medaillengewinner Frenzel hört auch Bundestrainer Hermann Weinbuch nach diesem Winter auf.

Streiks bei der Bahn sorgen Ende März 2023 für leere Bahnhöfe, wie hier in Erfurt.
Streiks bei der Bahn sorgen Ende März 2023 für leere Bahnhöfe, wie hier in Erfurt. © FUNKE Foto Services | Sascha Fromm

27. März: Der Verkehr mit Zügen, Bussen und Flugzeugen in Deutschland kommt weitgehend zum Erliegen. Bahngewerkschaft EVG und Verdi hatten zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen.

28. März: Die EU-Staaten beschließen, dass ab 2035 keine Neuwagen mehr zugelassen werden dürfen, die Benzin oder Diesel tanken. Auf deutsches Betreiben werden Ausnahmen für klimaneutrale synthetische Kraftstoffe zugelassen.

28. März: Die Spitzen von SPD, Grünen und FDP einigen sich nach dreitägigen Verhandlungen darauf, „erhebliche Mittel“ in die Modernisierung und Erweiterung des Schienennetzes zu stecken. Daneben sollen wichtige Autobahnprojekte vorangetrieben werden.

28. März: Das Berliner Landgericht verurteilt einen ehemaligen Betreiber von Corona-Testzentren wegen Betrugs zu acht Jahren und neun Monaten Haft. Er hatte rund 9,7 Millionen Euro zu Unrecht abgerechnet und erhalten.

28. März: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigt einen vorübergehenden Stopp der umstrittenen Justizreform an, um „Platz für Dialog“ zu schaffen. Seit langem gibt es Proteste gegen die Pläne der rechts-religiösen Regierung, dem Parlament zu gestatten, Entscheidungen des Höchsten Gerichts aufzuheben.

28. März: Wer eine Privatinsolvenz hinter sich hat, muss künftig nicht mehr befürchten, dass diese Information jahrelang bei der Schufa gespeichert bleibt. Die Auskunftei verkürzt die Speicherdauer für die Einträge von 36 auf 6 Monate.

29. März: Der britische König Charles III. und seine Frau Camilla treffen zu einem dreitägigen Staatsbesuch in Deutschland ein. Für den Monarchen ist es die erste Auslandsreise, noch vor seiner Krönung am 6. Mai.