Eichsfeld. Der Blinden- und Sehbehindertenverband Eichsfeld feiert den Frauentag. Ihrem Gast geben sie eine Bitte mit auf den Weg.

Zarte, lindgrüne Läufer auf weißem Tischtuch, dazu Osterglocken und gelbe Tulpen in hübschen Vasen, weiße Kerzenständer mit gelben Kerzen – so wurden die Mitglieder des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Thüringen im Hotel Norddeutscher Bund in Heiligenstadt zu ihrer kleinen Feierstunde aus Anlass des Internationalen Frauentages empfangen.

Mehrheitlich sind es Frauen, die Mitglied im gemeinnützigen Verein im Eichsfeld sind. „Sie gestalten die Vereinsarbeit im Kreisverband, sind als Vertrauensfrauen unterwegs, helfen bei der jährlichen Haus- und Straßensammlung oder bei der Durchführung von Veranstaltungen. Ich kann mich auf unsere Frauen verlassen“, so Ralf Lindemann, Vorsitzender des Kreisvorstandes Eichsfeld, anlässlich der Feier in frühlingshaftem Ambiente.

An diesem Nachmittag standen Frauen im Mittelpunkt der Veranstaltung, allerdings waren auch die Männer gern gesehene Besucher. Passend zum Anlass hatte der Kreisvorstand eine Frau als Gast eingeladen. Karola Stange, Landtagsabgeordnete aus der Fraktion der Partei Die Linke, war aus Erfurt gekommen, um über die Rolle der Frau in der heutigen Gesellschaft zu sprechen.

Es herrscht noch immer Nachholbedarf

Zu Beginn ihrer Rede sagte sie, dass sie bereits in der Landeshauptstadt Erfurt verschiedene Veranstaltungen zum Frauentag besucht habe. „Frauentag ist kein veraltetes Instrument, auch junge Frauen stehen dahinter und stellen ihre Forderungen“, meint Stange. Große Bedeutung habe das Thema Gleichstellung. Bei den Einkünften gibt es immer noch große Unterschiede bei der Bezahlung für gleichwertige Arbeit von Männern und Frauen. Auch arbeiten immer noch zu wenige Frauen in Führungspositionen, selbst der Anteil der Frauen im Thüringer Landtag sei zurückgegangen.

Die Leiterin der überregionalen Beratungsstelle Heiligenstadt des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Thüringen berichtete über ihre Arbeit und dankte unter anderem der Landesregierung für die Erhöhung des Sinnesbehindertengeldes. „Wir dürfen aber auch die hochgradig sehbehinderten Menschen nicht vergessen, sie benötigen auch einen Nachteilsausgleich für die Bewältigung des Alltages“, so Silke Senge und bat die Landtagsabgeordnete, sich für die Belange dieser Menschen weiterhin einzusetzen.

Zudem überreichte Ralf Lindemann im Auftrag des Landesvorstandes des Blinden- und Sehbehindertenverbandes an Irmgard Hamatscheck und Maria Hinske, beide aus Heiligenstadt, eine Ehrenurkunde sowie ein kleines Präsent für ihre zehnjährige Mitgliedschaft. Eine schöne Tradition wurde auch in diesem Jahr fortgeführt. Alle Frauen erhielten für ihr Engagement in den verschiedenen Lebensbereichen eine kleine bunte Primel, diesmal überreicht von Karola Stange. Beratungsstellenleiterin und Frauenbeauftragte des Verbandes Silke Senge informierte über das geplante Frauenseminar, das Anfang September in Gotha stattfinden soll. Hilfsmittel für den Haushalt ergänzten das Angebot an diesem Tag für die Frauen.