Eichsfeld. Ein respektvolles Miteinander spielt auch im Eichsfeld eine zunehmend wichtige Rolle. Eine Grundschule widmet dem Thema mehrere Tage.

Ein friedlicher und respektvoller Umgang miteinander ist nicht immer selbstverständlich. Die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen zwei bis vier der Grundschule Breitenworbis durften jeweils an einem Tag am Projekt „Wir sind Klasse“ teilnehmen. Claudia Kellner, pädagogische Mitarbeiterin des Familienzentrums Kloster Kerbscher Berg in Dingelstädt, hat die Kinder in ihrer Lebenswelt abgeholt und mit ihnen gemeinsam unterschiedliche Eigenschaften, Bedürfnisse und Erlebnisse unter ihnen sichtbar gemacht.

„Während ein Kind schon in ein anderes Land geflogen ist, war ein anderes Kind bisher nur in seinem näheren Umfeld unterwegs. Es gibt Kinder, die haben Haustiere und andere haben keins. Viele Kinder haben Angst vor Spinnen, andere haben gar keine Angst vor Tieren. Kinder sollten wissen, dass es Unterschiede zwischen ihnen gibt und dass man diese auch respektieren sollte“, so Klassenlehrerin Nicole Kolle.

Durch spezielle Gruppenspiele seien sowohl die Klassengemeinschaft als auch das Miteinander gefördert worden. „Die Kinder wurden so in ihrem Selbstvertrauen und Zusammengehörigkeitsgefühl gestärkt. Es ist wichtig, dass jeder Einzelne in der Gemeinschaft wahrgenommen und respektiert wird, nur so können die Kinder auch gut miteinander lernen und umgehen“, so Kolle weiter.

Der Spruch „Der Ton macht die Musik“ sei schon über viele Generationen hinweg bekannt und müsse auch den Kindern immer wieder nahegelegt werden. Claudia Kellner nutzte zur Verdeutlichung des Themas zwei Handpuppen: einen Wolf und eine Giraffe. „Der Wolf zeigt dabei das negative Verhalten und die Giraffe das positive. Durch Rollenspiele konnten die Kinder erfahren, welche Gefühle die jeweilige Sprache bei ihnen auslöst, und sie konnten üben, konkrete Streitsituationen mit der ,Giraffensprache´ zu lösen“, erklärt Kolle das Konzept.

Ein gutes Sozialverhalten bräuchten Kinder auch in der Familie und im täglichen Umgang mit anderen Menschen in ihrem Alltag. Deshalb sei es wichtig, sie immer wieder zu einem friedlichen und respektvollen Umgang miteinander zu schulen und sie präventiv auf faire Lösungen bei Meinungsverschiedenheiten und Streits vorzubereiten, betont die Lehrerin. Sie richtete einen besonderen Dank an Claudia Kellner für ihren Einsatz während der Projekttage und an den Landkreis Eichsfeld für die finanzielle Förderung dieser Präventionsmaßnahme.