Eschwege. Telefonbetrüger haben in der Grenzregion zu Thüringen versucht, mit Schockanrufen Geld zu erbeuten. Eine Frau regierte geistesgegenwärtig.
Betrüger haben am Dienstag gleich mehrmals versucht, durch Schockanrufe Geld zu erbeuten. Wie die Polizei in Eschwege (Hessen) mitteilt, meldeten sich im Laufe des Nachmittags 16 Bürger, die einen solchen Anruf erhalten hatten.
Überwiegend seien Einwohner aus Eschwege und Meinhard Opfer der Anrufwelle, aber auch in Bad Sooden-Allendorf versuchten die Betrüger ihren Opfern Geld abzunehmen. Nach derzeitigem Stand wurde kein Geld erbeutet. Dagegen gelang es den Ermittlern aber in einem Fall zwei Tatverdächtige festzunehmen, die versucht hatten, eine Frau zur Herausgabe von Bargeld zu überreden.
In einem der Fälle sei eine 62-jährige Frau aus Eschwege von den Telefonbetrügern kontaktiert worden, teilt die Polizei mit. Zunächst meldete sich am Telefon eine weinerliche Frauenstimme, später wurde das Gespräch von einem Mann übernommen, der sich als Hauptkommissar der Polizei ausgab.
Der Mann gab vor, dass die Tochter der 62-Jährigen einen Verkehrsunfall verursacht habe, wobei eine Frau ums Leben gekommen sei. Die Tochter habe sich selbst ebenfalls verletzt, befände sich aktuell bei der Polizei und würde in Kürze zur Staatsanwaltschaft gebracht werden. Es sei davon auszugehen, dass die Frau mit hoher Wahrscheinlichkeit ins Gefängnis müsse, was durch die Zahlung einer Kaution aber noch verhindert werden könne.
Da die 62-Jährige in der Vergangenheit schon einmal einen ähnlichen Anruf erhalten hatte, war sie über die betrügerischen Absichten bereits im Bilde und sorgte dann dafür, dass ihr Ehemann von den Telefonbetrügern unbemerkt parallel zu ihrem Gespräch die Polizei verständigen konnte.
Während im Hintergrund die polizeilichen Ermittlungen anrollten, hielt die 62-Jährige in dem Telefonat die Betrüger weiter hin und stellte diesen einen angeblichen Geldbetrag in Höhe von 50.000 Euro als Kautionszahlung in Aussicht, den sie zu Hause verfügbar hätte. Die Betrüger bissen tatsächlich an und erschienen mit einem Fahrzeug am vereinbarten Übergabeort in Eschwege.
Dort gelang es der Eschweger Polizei, zwei Tatverdächtige festzunehmen, die in dem Fall als "Geldabholer" fungierten und die vermeintliche Kaution in Empfang nehmen wollten. Es handelte sich um einen 35-Jährigen und einen 41-Jährigen (beide ohne festen Wohnsitz) die anschließend ins Polizeigewahrsam eingeliefert und weiteren Ermittlungsmaßnahmen unterzogen wurden.
Noch im Laufe des Mittwochs werden die beiden Tatverdächtigen dem Gericht in Kassel vorgeführt werden.
Thüringer Polizei warnt vor verschiedenen Betrugsmaschen
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