Erfurt. Stereo war gestern, Erfurter Tüftler arbeiten an weltweit gefragten Klangsystemen für Großveranstaltungen. Einer von ihnen verrät demnächst, wie es funktioniert.

Sie heißt einfach „The Sphere“, die Kugel, und ist die neueste Attraktion in Las Vegas. Vor einem halben Jahr wurde die 157 Meter große Kugel eingeweiht, innen und außen bestückt mit Millionen LED-Lichtern, die spektakuläre Video-Installationen erlauben. Für das Klangerlebnis der Konzert- und Veranstaltungshalle sorgen 167.000 Lautsprecher, die einzeln angesteuert werden. Für den perfekten Klang sorgt unter anderem ein Erfurter Ingenieur.

Vom MP3-Erfinder zum Holoplot-System

Helmut Oellers erfand das sogenannte Holoplot-System, mit dem auch in Live-Situationen Tausende Lautsprecher präzise angesteuert werden können und für einen sauberen Raumklang sorgen. Angeleht ist das System an das Iosono-Verfahren des gleichnamigen Verfahrens aus Erfurt, das etwa in Kinos der Vergnügungsparks für einen auf jeden Punkt im Raum berechneten Sound erzeugen kann. Mehr als 130 Mal wurde das System weltweit installiert, unter anderem in der berühmten Oper von Sydney und bei den Bregenzer Festspielen.

Vortrag im Kalif Storch

Das Iosono-Verfahren geht zurück auf Karlheinz Brandenburg, der in den 1990er-Jahren am Fraunhofer-Institut in Ilmenau forschte und Miterfinder des MP3-Verfahrens ist, mit dem Musikstücke in hoher Qualität digital komprimiert werden können und so etwa für Internet-Streams verfügbar wurden.

Wie Holoplot und Iosono funktionieren, das will Helmut Oellers am Mittwoch, 27. März, in einem Vortrag im Klub „Kalif Storch“ am Zughafen erklären – und zwar so, dass auch Laien es verstehen. Das verspricht das Thüringer Elektromuseum, in dessen Verein Oellers Mitglied ist. Die Veranstaltung beginnt um 17 Uhr, der Eintritt ist frei.