Egstedt. Im Erfurter Ortsteil Egstedt wurde am Dienstag ein Insektenhotel der besonderen Art eingeweiht. Mehr Artenvielfalt ist das Ziel des Biodiversitätsprojektes.

Im Ortsteil Egstedt wurde am Dienstag ein weiteres Hochhaus für Insekten und andere wertvolle Arten eröffnet. Mit dabei: Ortsteilbürgermeister Christian Lünser, der örtliche Kindergarten Schwalbennest, der Beigeordnete für Sicherheit, Umwelt und Sport, Andreas Horn und Sebastian Perdelwitz von der Fraktion Mehrwertstadt. Der sogenannte Lebensturm ist quasi ein überdimensioniertes Insektenhotel mit Nistmöglichkeiten für zahlreiche Arten. Neben Insekten finden dort auch Amphibien und Reptilien Unterschlupf.

„Wir freuen uns, dass wir mit den Mitteln für Flurerhaltung und Biodiversitätsmaßnahmen in den Ortsteilen auch in Egstedt ein wertvolles Projekt für die Vielfalt, aber auch für Umweltbildung und Sensibilisierung realisieren konnten. Damit können wir ein Stück weit dem Artensterben entgegentreten, aber vor allem auch darüber aufklären und zum Umdenken anregen“, freut sich der Beigeordnete Andreas Horn.

Beerensträucher in der Nachbarschaft liefern Nahrung

Im Rahmen des Projekts für Egstedt wurden der Lebensturm und eine Informationstafel aufgestellt. Auf der benachbarten Grünfläche wurden heimische Beerensträucher gepflanzt. Deren Blüten dienen als Nahrung für zahlreiche Insektenarten. Die Sträucher bieten außerdem Unterschlupf für Vögel und Kleinsäuger. Im Herbst dienen die Früchte als Nahrung für viele Tierarten, aber sie können auch von Menschen genascht werden.

Die Egstedter Bürger und die Kinder des Kindergarten Schwalbennest waren im vergangen Jahr bereits aktiv und haben die Umgebung von Müll beräumt. Der Lebensturm ist etwa drei Meter hoch und besteht aus mehreren Etagen. In der untersten Etage, die mit Lesesteinen befüllt ist, finden Zauneidechsen oder Erdkröten Unterschlupf. Hummelkästen können von Hummelvölkern besiedelt werden. In Markstengeln, Hartholzblöcken, Schilfstengeln und Totholz können die unterschiedlichsten Wildbienenarten nisten. Das Gründach hat einen weiteren Blühaspekt und bindet Wasser.

Lebenstürme werden im Christophoruswerk gebaut

Weitere Lebenstürme stehen in Niedernissa und auf der Schwedenschanze. Für Azmannsdorf, die Sulzer Siedlung und andere Ortsteile sind ähnliche Projekte geplant. Gebaut werden die Lebenstürme in der Holzwerkstatt der Tagesstätte für Menschen mit psychischer Erkrankung/seelischer Beeinträchtigung des Christophoruswerkes. Die Rückwand des Lebensturmes wurde durch die Kinder des Kindergartens Schwalbennest gestaltet, die dadurch ebenfalls einen direkten Bezug zu Projekt und Thema erhalten haben.