Gottstedt. Ortsteilbürgermeister vorgestellt Diana Sommer hat viele Ideen und hofft auf reichlich Mitstreiter in Gottstedt

Schwalbenfreundlich ist Gottstedt, das bescheinigt eine Plakette des Nabu direkt neben dem Schwarzen Brett am Gebäudekomplex des Bürgerhauses. Aber logischerweise ist in dem Erfurter Ortsteil viel mehr los. Das Schwarze Brett oder vielmehr den abschließbaren Schaukasten möchte Diana Sommer unbedingt regelmäßig mit Informationen für die Einwohner bestücken.

Diana Sommer ist 38 Jahre alt und die frischgewählte Ortsteilbürgermeisterin von Gottstedt. Über die sehr hohe Wahlbeteiligung von mehr als 90 Prozent hat sie sich sehr gefreut. „Das zeigt, wie wichtig den Gott­stedtern ihre Ortsteilvertretung ist.“ Im vierköpfigen Ortsteilrat sitzen zwei erfahrene und zwei neu ­hineingewählte Leute.

Was sie als Ortsteilbürgermeisterin für eine Verantwortung trägt, war ihr bewusst, als sie sich zur Wahl stellte. „Die Idee, mich noch mehr für mein Heimatdorf zu engagieren, hatte ich schon länger.“ Sie wurde angesprochen, ob sie sich die Kandidatur vorstellen könne. Zeit für einen Generationswechsel quasi. „Aber nicht aus Unzufriedenheit“, betont sie. Sie wolle Sorge dafür tragen, dass Altbewährtes bleibt und auch Neues gestalten. „Es wurde in Gottstedt schon viel auf den Weg gebracht.“ Die positiven Entwicklungen würde sie gern fortsetzen. „In erster Linie möchte ich als Ansprechpartnerin da sein, sachorientiert nach Lösungen suchen“, sagt sie. Offene Kommunikation und Transparenz sind ihr wichtig. Da ist der Schaukasten nur ein Mittel. Sprechzeiten im Bürgerhaus sind an jedem zweiten Montag des Monats von 17 bis 18 Uhr, andere Termine können vereinbart werden. Es gibt den Briefkasten am Bürgerhaus und zudem kann sie über die Ortsteilbetreuung der Stadtverwaltung unkompliziert per E-Mail erreicht werden ( ortsteile@erfurt.de ). Einen Bürgerstammtisch kann sie sich als weiteres Kommunikationsmittel sehr gut vorstellen.

„Konzepte gibt es dafür noch nicht“, sagt sie, „weil ich mich nicht als Einzelentscheider sehe.“ Sie möchte den Ortsteilrat einbeziehen und die Gottstedter nicht vor vollendete Tatsachen stellen. Dass es im Dorf an Sitzbänken und Outdoorspielgelegenheiten fehlt, hat sich schon bis zu ihr herumgesprochen. dafür braucht es wohl Partner. Bei geringem finanziellen Aufwand lassen sich allerdings andere Dinge realisieren, ist sie überzeugt. Mit drei Blumenkübeln in der Kleinen Dorfstraße ist ein Anfang gemacht. Anwohner kümmern sich ums Gießen.

Schutz und Pflege der Naturlandschaft sind Punkte auf ihrer persönlichen Wunschliste. Zum Beispiel gibt es am Karpfenteich noch weiteren Handlungsbedarf. Ebenfalls kein neues Thema ist die Busanbindung. im ISEK 2030, dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept, von Erfurt hat sie die Formulierung „bedarfsgerechte und attraktive Anbindung“ der Ortsteile gefunden. Beim ÖPNV sieht sie also wie ihr Vorgänger auch schon einigen Verbesserungsbedarf und will nachhaken.

Das Thema Ehrenamt beschäftigt sie. Ihr liegt die Förderung am Herzen. Und bei nur zwei aktiven Vereinen verspricht sie sich mehr bei engerer Zusammenarbeit, auch ortsübergreifend. Wenigstens Veranstaltungstermine wie Konzerte sollten miteinander abgestimmt werden.

Zudem wünscht sie sich mehr Projekte für Kinder und Jugendliche und für Senioren – am besten gemeinsame Angebote zum Engagieren.

Diana Sommer lebt sehr gern in Gottstedt, wo sie auch ihre Kindheit und Jugend verbrachte. Nach dem Studium von Rechtswissenschaft und Staatswissenschaft sammelte sie berufliche Erfahrungen in kommunaler Verwaltung und hat jetzt eine Leitungsfunktion bei der Berufsfeuerwehr. Das Amt der Ortsteilbürgermeisterin ist zwar neu, aber in Gottstedt kennt sie sich aus.