Erfurt. Käpt’n Blaubär, Doping im Spitzensport und der Thüringer Wald spielen die Hauptrollen in der Reihe „Hereinspaziert“ in der Erfurter Buchhandlung Peterknecht.

Doping im Spitzensport, jede Menge Seemannsgarn und ein Leben im Grenzgebiet des Thüringer Waldes: Wer der Einladung „Hereinspaziert“ folgt, kann im Herbst was erleben – und das Erlebte sogar schwarz auf weiß nach Hause tragen. Denn „Hereinspaziert“ ist die neue Lesereihe von TA, TLZ und der Erfurter Buchhandlung Peterknecht. „Wer Bücher liest, der liest auch Zeitung“: Davon sind Michael Tallai, Geschäftsführer der Mediengruppe Thüringen (MGT), und Buchhändler Peter Peterknecht überzeugt. Diese Erfahrung haben beide gemacht; Peterknecht als Veranstalter von Buchlesungen, Tallai durch das Sponsoring, mit dem die MGT seit Langem Lesefestivals unterstützt. Daran soll sich seiner Aussage nach auch nichts ändern, doch mit „Hereinspaziert“ engagiert sich die MGT erstmals als Mitveranstalter.

Heimat im besten Sinne, jenseits aller Ideologie, ist das Thema der gemeinsamen Reihe, bei der Käpt’n Blaubär den Auftakt macht, der sowohl beim Kinderkanal als auch im Fluss Gera in Erfurt eine Heimat gefunden hat. Dass seinem Kumpel Hein Blöd der Kopf abgerissen und gestohlen wurde, diese Geschichte könnte er fast selbst erfunden haben – doch so ist sie in Erfurt passiert. Die Figurengruppe steht nun leider nicht mehr im Fluss, sondern ist eingelagert. Aber jetzt wird erst recht das Blaubär-Fest gefeiert zum „Hereinspaziert“-Start: „Wir haben uns einen richtigen Knüller ausgedacht“, sagt Peter Peterknecht stolz. Vor 22 ½ Jahren erschien „Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär“, der Erste in der Reihe der Zamonien-Romane von Walter Moers. Deshalb wird Dietmar Wunder dem Publikum von Tratschwellen, Kakertratten und Horchlöffelchen erzählen – und wer meint, James Bond höchstpersönlich gäbe sich die Ehre, liegt nicht so falsch. Wunder ist die deutsche Stimme von Daniel Craig, aber auch von Adam Sandler und hat sich darüber hinaus als Hörbuchsprecher einen Namen gemacht.

Wie sich internationale Ereignisse in der Heimat niederschlagen können, wird deutlich, wenn Hajo Seppelt zu Gast ist. Der Journalist hat sich als Drogenexperte der ARD profiliert und damit nicht nur Freunde gewonnen. 2018 wurde ihm die Einreise zur Fußball-WM in Russland verwehrt. „Feinde des Sports“ heißt sein jüngstes Buch, das er in Erfurt vorstellt. Organisiertes Doping im Spitzensport ist sein Thema – auch in der Thüringer Landeshauptstadt, von der aus ein internationales Doping-Netzwerk agiert haben soll.

Ein besonderer Abend beschließt die Reihe: Kati Naumann hat in diesem Jahr einen Roman über ihre Heimat, den Thüringer Wald, geschrieben. Über Angst im 500 Meter Streifen an der Staatsgrenze der DDR, Familie und Verrat und die Frage, wie wir heute damit umgehen, geht es in „Was uns erinnern lässt“.Unterstützt wird sie dabei von der Rennsteig-Combo.

Wenn es 2020 erneut heißt „Hereinspaziert“, wird es möglicherweise mehr Veranstaltungen geben, aber klein und fein soll die Reihe bleiben. „Wir wollen übers Jahr verteilt einladen“, sagt Peter Peterknecht. „Wir wollen Erfahrungen sammeln“, sagt Michael Tallai, „und die Reihe vielleicht auch in anderen Städten etablieren.“ Voraussetzung sei jedoch, einen Partner wie den „Vollblutbuchhändler“Peterknecht zu finden. Am Erfolg von „Hereinspaziert“ zweifeln beide nicht. Die Zielgruppen seien sehr ähnlich: „Zeitung und Bücher gehören zusammen.“

  • Dienstag, 24. September: Dietmar Wunder liest aus „Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär“.
  • Donnerstag,10. Oktober: Hajo Seppelt liest aus „Feinde des Sports“.
  • Donnerstag, 12. Dezember: Kati Naumann liest aus „Was uns erinnern lässt“.

Alle Veranstaltungen beginnen um 20 Uhr in der Buchhandlung Peterknecht. Karten gibt es im Ticket-Shop Thüringen, Tel. 0361 / 227 5 227, www.ticketshop-thueringen.de und bei Peterknecht.