Jena. Tiefgaragen, viele Verkehrsformen, Rettungswege: Bei Umgestaltung des Hitzehotspots sind kreative Ideen gefragt, denn es gibt verschiedene Bedingungen zu beachten

Die Online-Beteiligung zur klimagerechten Umgestaltung des Abbeplatzes hat begonnen. Ab sofort ist das Forum auf der Beteiligungsplattform (mitmachen.jena.de) offen. Dort sind zudem Infos zum Projekt aufgeführt und die Dokumentation des jüngsten Workshops, das teilte die Stadt jetzt mit. Alle Interessierten sind bis 12. Mai, 24 Uhr, eingeladen, ihre Anforderungen an den Platz zu nennen.

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Bei der Umgestaltung des Hitzehotspots seien kreative Ideen gefragt, denn es gebe verschiedene Rahmenbedingungen zu beachten. Hierzu zählen unter anderem folgende baulichen und logistischen Punkte:

• Der Platz ist fast vollständig mit Tiefgaragen unterbaut. Zwischen Oberkante Tiefgarage und Oberkante Platzfläche liegen teilweise nur 35 Zentimeter. Darüber hinaus weisen die Decken der Tiefgarage nur eine bestimmte Traglast auf. Ein Aufbringen von Substraten/Erden für Baumpflanzungen oder schwerer Aufbauten kann daher nur beschränkt erfolgen.
• Der Platz wird von vielen Verkehrsformen genutzt. Hierzu gehörend Straßenbahn, Fuß- und Radverkehr sowie Anlieferungs-, Kranken- und Anliegerverkehr. Daher gibt es viele Wegebeziehungen.
• Die umgebenden Gebäude werden täglich von vielen Menschen frequentiert. Dadurch bestehen viele Anforderungen an die Rettungswege sowie die benötigten Sammelplätze für den Fall einer Havarie oder anderer Notfälle.

Die Ergebnisse der öffentlichen Beteiligung fließen in die Planung ein. Ein wichtiger Punkt bei der Umgestaltung sei eine klimaangepasste Gestaltung. Dafür unterstütze der Bund den Umbau im Rahmen des Förderprogramms „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ mit Mitteln in Höhe von 6,3 Millionen Euro. Durch diese Förderung von 85 Prozent der Umbaukosten soll aus dem derzeitigen Hitze-Hotspot ein lebenswerter Aufenthaltsort im urbanen Stadtraum Jenas werden.

Hintergrund zur Umgestaltung

Der etwa 10.000 Quadratmeter große Ernst-Abbe-Platz fungiert als Campus der Universität und ist damit ein zentraler Kommunikationsraum für die Studierenden. Gleichzeitig verbindet der Platz verschiedenste Nutzungsformen wie Wissenschaft, Bildung, Gesundheit, Einkauf, Verwaltung und Gastronomie. Die Fußgängerfrequenz wird dabei durch die Endhaltestelle einer Straßenbahnlinie und die Ausgänge der Tiefgaragen unter dem Platz noch weiter gesteigert. Aufgrund der in die Jahre gekommenen Gestaltung des Platzes, dem stetig steigenden Nutzungsdruck und der zunehmenden Hitzebelastung im Innenstadtbereich wird das Areal den Anforderungen moderner, innenstädtischer Plätze nicht mehr gerecht. Entsprechend soll eine grundlegende Umgestaltung stattfinden.