Thomas Stridde über Videoüberwachung auf dem Jenaer Forst.

Heidrun Jänchen, Piraten-Stadträtin in der vorigen Legislatur, will es per Bürgeranfrage vorm Stadtrat am Mittwoch wissen: Sie erinnert daran, dass auf dem Jenaer Forst zwischen der Straße Auf dem Forst und dem Haeckel-Stein als Ausgleichsmaßnahme für den Autobahnbau Teiche angelegt wurden. Neuerdings würden Schilder auf das Badeverbot für Hunde und eine Videoüberwachung hinweisen, ohne dass für Wanderer erkennbar wäre, welcher Bereich überwacht wird. Erholungssuchende könnten sich dort wohl nicht mehr bewegen, ohne dass „in ihre informationelle Selbstbestimmung erheblich eingegriffen“ werde. Also will Heidrun Jänchen wissen, ob die Folgen für den Datenschutz zuvor abgeschätzt worden waren. Und: Wie viele Fälle illegal badender Hunde seien den festgestellt worden?

Wir stellen uns selbstverständlich Stadtförster Olaf Schubert in einem „Baywatch“-Bunker vor, in den die Bewegungen am Teich live übertragen werden. So geriete er in zusätzlichem Maße in die Spanner-Rolle: Wenn die Schilder „Badeverbot für Hunde“ betonen – was gäbe es dann für ein Liebespaar legal Schöneres als ein gemeinsames Bad im Teich beim Haeckel-Stein? Vielleicht wäre dem Paar eingedenk des allgemeinen Selbstdarstellungsdrangs im Internet die Videoüberwachung sogar schnuppe.