Jena. Frauen-Bundesliga: FF USV Jena unterliegt TSG 1899 Hoffenheim deutlich mit 1:6 (0:3).

Auch Christoph Heck kann den Fluch der FF-USV-Trainer nicht besiegen und in seinem ersten Ligaspiel einen Sieg einfahren. Stattdessen musste seine Mannschaft erst einmal mit ansehen, dass in der ersten Liga die Gegner eine Klasse besser sind als in Liga zwei.

Denkbar ungünstig begann der Saisonauftakt für die Jenaer Mannschaft vor 487 Zuschauern im Ernst-Abbe-Sportfeld, in der fünf Spielerinnen aus der Startelf heute ihr erstes Bundesligaspiel absolvierten. Nicht einmal drei Minuten waren von der Uhr gespielt, da stand es bereits 0:1: auf der linken Seite kam Isabella Hartig frei zum Abschluss, ihr Versuch aus über 25 Metern senkte sich über Torhüterin Sarah Hornschuch hinweg ins lange Eck (3.). Eine ähnliche Aktion führte wenig später zum 0:2: nach einer Hoffenheim-Ecke versuchte sich Leonie Pankratz aus ähnlicher Position, ihren Ball lenkte Sarah Hornschuch noch an die Unterkante der Latte, konnte den Gegentreffer aber nicht verhindern (7.). Über die linke Seite erspielte sich Hoffenheim Mitte der ersten Halbzeit noch das 0:3, Maximiliane Rall spitzelte den Ball ins kurze Eck (21.).

Die Jenaerin Vanessa Fudalla (links) gegen die Hoffenheimerin Lena Lattwein im Spiel FF USV Jena gegen die TSG 1899 Hoffenheim.
Die Jenaerin Vanessa Fudalla (links) gegen die Hoffenheimerin Lena Lattwein im Spiel FF USV Jena gegen die TSG 1899 Hoffenheim.

Vor der Pause hatte Jena einige Probleme, ins Spiel zu finden. Hoffenheim agierte clever, ließ Ball und Gegner laufen und kam ein ums andere Mal gefährlich zum Abschluss. Jena fand nur sporadisch den Weg in die gegnerische Hälfte, wirkliche Torgefahr kam dabei jedoch vorerst nicht zustande. „Vor der Halbzeit hatten wir zu viel Respekt vor Hoffenheim und der neuen Liga“, so Trainer Christopher Heck nach der Partie, „man hat gesehen, dass die Mannschaft gute Ansätze gezeigt hat, um unsere Spielidee umzusetzen, aber Hoffenheim war einfach eine Klasse besser. Sie waren eingespielt und haben viel Tempo auf den Platz gebracht. Die TSG hat gute Chancen, um am Ende um die Plätze drei bis fünf in der Tabelle mitzuspielen.“

Nach der Pause ließen die Gäste der Heimmannschaft mehr Räume, um schnell über die Außenbahnen Offensivaktionen auszuspielen, doch der letzte Pass fand zu selten die eigene Mitspielerin. Stattdessen waren es die Kraichgauerinnen, die sich eiskalt vor dem Kasten zeigten: über die rechte Seite gelangte der Ball zu Nicole Billa, die zum 0:4 verwandelte (63.). In der 70. Minute erhöhte Fabienne Dongus gar auf 5:0, Franziska Harsch erzielte den letzten Gästetreffer in der 82. Minute.

Doch Jena gab sich bis zum Schluss nicht auf und erzielte kurz vor Abpfiff den Ehrentreffer durch die eingewechselte Karla Görlitz. Die im Sommer vom Magdeburger FFC gekommene U-Nationalspielerin eroberte sich den Ball in der eigenen Hälfte gegen Tabea Waßmuth, die sich bei dieser Aktion unglücklich ohne Gegnereinwirkung verletzte. Im Alleingang lief sie gut siebzig Meter auf das Tor von Martina Tufekovic zu und erzielte mit einem Sonntagsschuss ins lange Eck den 1:6-Endstand (87.).