Erfurt. Sieben Kleinkinder sind in einem Kindergarten im Saale-Holzland-Kreis am Influenza-A-Virus erkrankt. Weitere Einzelfälle gibt es auch in anderen Landkreisen.

In der noch jungen Grippesaison 2019/2020 ist es in Thüringen bereits zu einer Häufung von Fällen in einem Kindergarten gekommen. Dabei erkrankten nach Angaben des Thüringer Gesundheitsministeriums sieben Kinder in einer Tagesstätte im Saale-Holzland-Kreis am Influenza-A-Virus.

Insgesamt wurden in Thüringen seit Anfang Oktober 19 labordiagnostisch bestätigte Grippe-Fälle registriert – elf davon in der Woche vom 14. bis 20. Oktober. Hauptsächlich betroffen waren nach Ministeriumsangaben Kinder der Altersgruppe 1 bis 4 Jahre (elf Fälle). Die acht anderen Patienten waren zwischen 28 und 90 Jahre alt. Bislang ist die Grippe außer im Saale-Holzland nur in den Kreisen Gotha, Greiz, Ilm-Kreis, Saale-Orla-Kreis, Saalfeld-Rudolstadt und im Weimarer Land vereinzelt aufgetreten. Allerdings kann von einer Dunkelziffer ausgegangen werden, da nicht alle Ärzte bei Grippekranken Blut nehmen und es zur Untersuchung in ein Labor schicken.

In den vergangenen fünf Jahren hat die Grippesaison in Thüringen mit Ausnahme des Winters 2017/2018 noch nie so früh begonnen wie in diesem Jahr. In den Jahren 2014, 2015 und 2016 traten erst Mitte Oktober vereinzelt Erkrankungen auf. Ihren Höhepunkt erreicht die Grippewelle in der Regel Ende Februar/Anfang März.

In der Saison 2018/2019 waren fast 6400 Thüringer nachweislich an der Virusgrippe erkrankt, in der Saison 2015/2016 waren es 6470.

Bundesweit wurden dem Robert-Koch-Institut in der aktuellen Saison bislang 192 bestätigte Erkrankungen gemeldet. Todesfälle wurden aber noch nicht registriert. Weil die Krankenkassen bereits im Frühjahr bestellt haben, wird es aus Sicht von Experten in diesem Jahr keine Engpässe beim Impfstoff geben.

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