Meinung: Von Liebe und Ouzo

Thorsten Büker
Thorsten Büker

Thorsten Büker

Foto: Sascha Fromm

Über ein romantisches Missverständnis

So kurz vor dem Stadtrat in Kahla beim Griechen am Markt mit hochrotem Kopf zu sitzen? Kann passieren.

Dass es dazu kam, hat wenig mit einem Ouzo zu tun. Allerdings soll es politische Veranstaltungen geben, die man sich schöntrinken muss. Nicht so in Kahla. Ich saß mit Espresso und Wasser vor dem Rathaus, aber leider ohne Brille, was beim Tippen von Nachrichten romantisch und teuflisch zugleich sein kann. Ein paar warme Worte für die abwesende Freundin, gefühlvoll wie Liebeserklärungen mit einem Messenger-Dienst nur sein können, und dann die brutale Erkenntnis: der Adressat war die Vorsitzende der Initiative Innenstadt. Und die ist auch noch verheiratet. Der Chat mit ihr war nach oben gerutscht, da ich am Nachmittag den Kontakt gesucht habe.

Der Stadtrat begann mit Informationen des Bürgermeisters. Ihn müsste ich noch am Morgen danach anrufen. Seine Handynummer habe ich nicht. Zum Glück, dachte ich noch über die Vorzüge des Festnetzes. Nach zwei Stunden im Sitzungssaal hätte ich allerdings einen Ouzo gebrauchen können.