Saale-Holzland. Im April sollen die Hochzeitsglocken läuten: Markus Fijalkowski aus Wernsdorf bei Berga-Wünschendorf will Lisa-Pauline Englitzky zur Frau nehmen. Die Geschichte einer Liebe.

  • Markus machte seiner Lisa-Pauline einen Antrag kurz vor der Fahrt nach Hamburg zum Musical „Der König der Löwen“.
  • Standesamtlich trauen lässt sich das Paar in Weida.
  • Schon jetzt im Glücksrausch: Töchterchen Rosalie-Pauline erblickte vor etwa sieben Monaten das Licht der Welt.

Auf einem Völkerball-Konzert in Gera, es war der 22. November 2019, hat es bei Markus Fijalkowski „tsching“ gemacht. „Ich habe Lisa gesehen und mich sofort in sie verliebt“, sagte der heute 33-Jährige. „Markus war damals noch vergeben und hat seine Beziehung für uns beendet“, ergänzte Lisa-Pauline Englitzky.

Saale-Holzland: Vorbereitung auf die grüne Hochzeit

Bei Kerzenschein, fröhlicher Musik, gutem Essen und unterschiedlich geschmückten Tischen sind am Mittwochabend in der Gutsherrnschenke des Rittergutes in Nickelsdorf 19 Paare auf ihre grüne Hochzeit, und damit auf das eigentliche Hochzeitsfest, vorbereitet worden. Am „Hochzeits-Probeessen“, zu dem der Verein Ländliche Kerne seit 2009 einlädt, nahmen auch Lisa-Pauline, Markus sowie ihr fast sieben Monate junges Töchterchen Rosalie-Pauline teil. „Wir wollen auf dem Rittergut heiraten und sind heute Abend hier, um Ideen zu sammeln“, sagte die 33-Jährige. Gemeinsam mit drei weiteren Paaren hatten sie und ihre kleine Familie es sich an einem Tisch bequem gemacht.

19 Paare nahmen am traditionellen Hochzeits-Probeessen auf dem Rittergut in Nickelsdorf teil.
19 Paare nahmen am traditionellen Hochzeits-Probeessen auf dem Rittergut in Nickelsdorf teil. © OTZ | Ute Flamich

Das Probeessen organisiert der Verein für all seine Hochzeitspaare in diesem Jahr, quasi als Bonus obendrauf. Der Abend soll dazu dienen, den Paaren bei der Auswahl der Speisen fürs Buffet und der Tischdekoration zu helfen.

„Was fällt euch spontan ein, wenn ihr an eure Hochzeit denkt?“, fragte Steffi Friebel vom Verein Ländliche Kerne in den Raum hinein. „Lampenfieber“, „Party“, „Lagerfeuer“ und „Seifenblasen“ waren einige der Antworten. „Ihr denkt hoffentlich auch an das Brautkleid, die Gäste, an eure Trauzeugen, an die Ringe, vielleicht eine Kutsche und ans Baumstamm-Sägen?“, fragte Steffi Friebel als Moderatorin des Abends.

„Vielleicht fällt jemandem auch die Hochzeitssuppe ein?“, ergänzte sie und betonte, dass diese etwas ganz Spezielles sei. Drei Tage müsse die Suppe, die mit ausgekochten Fleischknochen, feinem Eierstich und Gemüse zubereitet wird, köcheln, erkalten, wieder köcheln, erneut erkalten und nochmal erhitzt werden.

Traditionell werde die Suppe dem Brautpaar mit zwei Löffeln und einem Teller gereicht. Dazu sollte folgender Satz gesagt werden: „Die Suppe, die ihr euch eingebrockt habt, müsst ihr jetzt gemeinsam auslöffeln.“ Nach diesen Worten öffnete sich die Küchentür der Gutsherrnschenke und der erste Part einer ganzen Speisefolge – die Hochzeitsuppe – wurde serviert.

Einblicke in eine ganz persönliche Liebesgeschichte

Während ihre Tischnachbarn schon probierten, erlaubten Lisa-Pauline und Markus weitere Einblicke in ihre ganz persönliche Liebesgeschichte: Das Jawort will sich das Paar aus Wernsdorf, einem Ortsteil von Berga-Wünschendorf im Landkreis Greiz, am 27. April geben.

Auf den Tag genau zwei Jahre zuvor hatte Markus seiner Lisa einen Antrag gemacht. „Wenn man es genau nimmt, habe ich ihn gefragt“, sagte Lisa-Pauline und lachte. Das Paar sei auf dem Weg nach Hamburg gewesen, um sich das Musical „Der König der Löwen“ anzusehen. „Wir wollten gerade losfahren, ich war total vollgepackt mit Sachen, die ins Auto sollten, da sagte Markus zu mir, dass ich nochmal kurz warten soll. Im nächsten Moment hat er schon mit einem Ring in der Hand vor mir gekniet und ich sagte, willst du mich heiraten, oder was?“

Natürlich wollte er – und sie auch. Ohne zu überlegen, habe Markus, als er dann endlich offiziell fragen konnte, ein „Ja!“ erhalten.

Ziel der Veranstaltung ist es, Brautpaaren Anregungen für den wohl schönsten Tag in ihrem Leben zu geben.
Ziel der Veranstaltung ist es, Brautpaaren Anregungen für den wohl schönsten Tag in ihrem Leben zu geben. © OTZ | Ute Flamich

Feiern will das Paar mit der ganzen Familie, mit vielen Freunden und Kindern. Die standesamtliche Trauung finde am 27. April in Weida statt, die große Feier danach auf dem Rittergut in Nickelsdorf. Schon jetzt denkt Lisa-Pauline Englitzky an einen besonderen Moment. „Mein Bruder wird für uns zur standesamtlichen Trauung singen und Gitarre spielen. Als ‚mike_c‘ will er sich einen Namen machen. Er spielt sehr gefühlvolle Musik und covert bekannte Lieder.“

So viel wird verraten: Zur Hochzeitsfeier wird Walzer getanzt

Welche Farbe ihr Brautkleid haben wird, das wollte Lisa-Pauline noch nicht verraten. Allerdings habe sie ihre Gäste gebeten, nichts Weißes zu tragen. „Bei mir wird es ein Anzug werden. Den habe ich jedoch noch nicht“, sagte Markus Fijalkowski. Er wünscht sich, falls es möglich ist, dass Manschettenknöpfe seines Großvaters in den Hochzeitsanzug eingearbeitet werden.

Über die Torte, die Trauzeugen und Geschenkewünsche wollte das Paar noch nichts verraten. Der Hochzeitstanz aber werde ein Walzer sein, geübt wird privat mit einem Tanzlehrer, den die junge Mama beim Babyschwimmen kennengelernt hat. Auch die Hochzeitsreise sei bereits geplant. Im September dieses Jahres will Familie Fijalkowski an die Nordsee fahren. Denn so viel steht auch schon fest: Sie will seinen Nachnamen tragen.

Wo auch die Diplom-Biologin das Essen serviert

Zwischen den Gesprächen mit dem heiratswilligen Paar sind weitere Gerichte serviert worden. Da gab es Kichererbsenbällchen mit buntem gemischten Salat und Joghurt-Minze-Dip und als Hauptgerichte gebratenes Filet vom Wels aus der Region auf Wildreismischung mit Brokkoli sowie zartes Filet vom heimischen Jungschwein auf Rahmchampignons und Rosmarinkartoffeln.

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Als Nachspeise wurden Mousse au Chocolat, ein Erdbeer-Joghurt-Dessert und eine bunte Obstplatte serviert – übrigens nicht von geschultem Fachpersonal, sondern beispielsweise von einer Diplom-Biologin, einer Betriebswirtin und einer Buchhalterin, die alle für den Verein tätig sind.

Zwischen den einzelnen Speisen bekamen auch Katrin Geppert von der Veranstaltungsagentur Moments in Eisenberg, Andreas Lapszies von einer Eventagentur aus Gera sowie Cat Henschelmann, Sänger und Geigenspieler in den Genres Folk, Rock und Klassik die Gelegenheit, sich den Brautpaaren vorzustellen und zu erläutern, was sie dazu beitragen könnten, um den schönsten Tag im Leben der künftigen Eheleute mitzugestalten.

Die Gutsherrnschenke auf dem Rittergut in Nickelsdorf war gemäß dem Thema dekoriert.
Die Gutsherrnschenke auf dem Rittergut in Nickelsdorf war gemäß dem Thema dekoriert. © OTZ | Ute Flamich

„Es war wirklich ein wunderbarer Abend. Jetzt freuen wir uns noch mehr auf unseren Hochzeitstag“, sagte Lisa-Pauline Englitzky.