Schlöben. Im Saale-Holzland wird derzeit an einem Konzept für ein Mitmach-Haus gearbeitet. Was sich hinter dem Projekt verbirgt und wie die erste Begehung verlief.

  • Erste Neugierige besichtigten die Räumlichkeiten des künftigen Mitmach-Hauses in Schlöben
  • Zunächst müssen Bedarfe und Wünsche herausgefunden werden
  • Interessierte können noch bis 17. März an einer Online-Befragung zum Projekt der Mitmach-Region Saale-Holzland-Kreis teilnehmen

Der Bürgermeister von Schlöben, Hans-Peter Perschke, schließt ein in leuchtendem Blau gestrichenes Holztor auf. Dahinter kommen Fahrzeuge vom Bauhof zum Vorschein, Holz ist an einer Wand aufgestapelt, ein Stück weiter werden alte Sanitäranlagen sichtbar. Eine Treppe führt ins Obergeschoss und eröffnet den Blick auf weitere Räumlichkeiten. Eine der Besucherinnen hält eine Baulampe, um beim Aufstieg für Licht zu sorgen. Untergebracht ist hier der Bauhof, dieser wird auch in Zukunft im Gebäude bleiben, lässt Perschke, der seit 1990 Schlöbens Bürgermeister ist, wissen. Das Gebäude ist groß und man suche noch nach einem Konzept, denn hier könne investiert werden. Ein Mitmach-Haus wäre demnach genau richtig.

Mitmach-Haus für den Saale-Holzland-Kreis: Infrastrukturelle Voraussetzungen in Schlöben gegeben

Zu einer Begehung des künftigen Mitmach-Hauses in Schlöben luden die Initiatoren jüngst ein. 
Zu einer Begehung des künftigen Mitmach-Hauses in Schlöben luden die Initiatoren jüngst ein.  © Funkemedien Thüringen | Julia Grünler

Denn besichtigt werden von ersten neugierigen Besucherinnen und Besuchern keinesfalls die Gerätschaften des Bauhofs, sondern die Räumlichkeiten des künftigen Mitmach-Hauses in Schlöben. „Wir haben hier genügend Platz“, sagt der Bürgermeister. Das Gebäude, das nur wenige Meter vom Familienzentrum entfernt steht und im Eigentum der Gemeinde ist, soll bald zum Ort der Gemeinschaft werden und Raum für verschiedene Projekte und gemeinsames Engagement bieten. Initiiert haben das neue Projekt der Mitmach-Region Saale-Holzland-Kreis Christian Schorsch und Claudia Böhme-Hirsch. Eine Woche zuvor hatte bereits eine Auftaktveranstaltung für interessierte Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis stattgefunden. Denn zunächst müsse herausgefunden werden, was die Menschen der Region sich wünschen, welche Ideen sie haben und wo Bedarfe bestehen.

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„Die infrastrukturellen Voraussetzungen sind gegeben“, sagt Hans-Peter Perschke. Das Grundstück sei voll erschlossen. Obendrauf sei die nachhaltige Entwicklung seit langem ein wichtiges Anliegen der Gemeinde. „Der Gib-und-Nimm-Wagen steht bereits hier“, nennt Perschke ein Beispiel und deutet auf einen Bauwagen. Diese kleine Tauschzentrale sei sehr gut frequentiert. Durch die gegenüberliegende Annahmestelle für Bioabfall komme zudem die ganze Region nach Schlöben.

In diesem Gebäude der Gemeinde soll künftig das Mitmach-Haus in Schlöben entstehen.
In diesem Gebäude der Gemeinde soll künftig das Mitmach-Haus in Schlöben entstehen. © Funkemedien Thüringen | Julia Grünler

„Und was soll es nun werden?“, fragt eine Frau beim Rundgang durch das Haus. „Das ist noch offen“, antwortet Claudia Böhme-Hirsch. Dies sei abhängig davon, was die Leute gemeinsam machen wollen. Auch gebe es spezielle Förderprogramme, die Unterstützung für den Ausbau und die Verwirklichung des Projektes bieten könnten.

Erste Anregungen für das Mitmach-Haus in Schlöben: „Ein Platz für Reparaturen wäre schön“

„Ein Platz für Reparaturen wäre schön“, sagt Besucherin Katrin Sillmann-Grübsch aus Rabis. Die Idee eines Mitmach-Hauses finde sie gut, vor allem im Hinblick auf ein nachhaltiges und bewusstes Leben. Auch den Gedanken an einen Ort, an dem Kinder und Jugendliche in der Gruppe handwerklich aktiv werden könnten, findet sie gut. Zwei weitere Besucherinnen sind für die erste Begehung des künftigen Mitmach-Hauses aus Beulbar und Ilmsdorf gekommen, um zu schauen, was hinter dem Projekt steckt. Man wolle sich informieren und habe einfach vorbeischauen wollen.

Noch bis 17. März können Interessierte an einer Online-Umfrage zum Projekt, die von der Mitmach-Region in Zusammenarbeit mit der Humboldt-Universität zu Berlin durchgeführt wird, teilnehmen. Am 16. April, 18 Uhr, werden im Familienzentrum in Schlöben die Ergebnisse der Umfrage ausgewertet. Am 24. August ist zudem ein Mitmach-Festival geplant.

Kontakt zur Mitmach-Region können Interessierte per E-Mail unter mmr-shk@mailbox.org aufnehmen.