Frank Kalla über eine Hanfstadt, die keine sein will

Da will eine Stadt die Ersterwähnung des Stadtrechts vor 750 Jahren feiern und just in dem Moment fällt ihr ein Marketing-Gag der besonderen Art in die Hände. Vor über 6000 Jahren naschten die Ur-Eisenberger bereits Hanfsamen – was nicht nur ein Rekord, sondern im deutschen Cannabis-Rauschjahr etwas Besonderes ist.

Jeder Marketingstratege wäre überglücklich, hätte er so eine Chance. Man stelle sich vor: Kaffeetassen mit Hanfblättern und dem Namen Eisenberg, ein Joint, der den Stadtnamen und ganz viel Stoff enthält. Mit geringstem Aufwand ließe sich der Name Eisenberg bis nach München oder Hamburg tragen. Hermsdorf brauchte damals immerhin einen borstigen Schäfer und etwas Schafkacke auf der Straße, Stadtroda reichte ein Mülllaster, der zufällig das Rote Tor zerstörte, um deutschlandweit in aller Munde zu sein.

OTZ-Redakteur Frank Kalla
OTZ-Redakteur Frank Kalla © OTZ | Lutz Prager

Doch was noch nicht ist, kann ja noch werden. Mal sehen, wann die ersten Kooperationsanfragen von Kiffer-Arbeitsgemeinschaften oder findigen Unternehmen beim Bürgermeister auf dem Tisch liegen werden. Alles nur eine Frage der Zeit. Wetten?