Rothenstein. Hinter der verschobenen Brückensperrung in Rothenstein steckt eine interessante Mitteilung. Ein Kommentar.

Plötzlich geht es doch. Der Saale-Holzland-Kreis lenkt ein und verschiebt die Sanierung der Saalebrücke in Rothenstein. Die sechs Monate dauernde Vollsperrung wäre ein Desaster in vielerlei Hinsicht geworden. Das muss wohl auch im Landratsamt durchgesickert sein, nachdem diese Redaktion berichtete und Bürger auf die Situation aufmerksam wurden. Kein fußläufiger Weg mehr zum Arzt, zum Einkaufen oder zur Bahn: Für Ältere ohne Auto fatal. Unterschriften wurden gesammelt und die Fahrradlobby vom ADFC plante bereits eine Demonstration, um auf den gekappten Saaleradweg aufmerksam zu machen.

Die Verwaltung hat hier gezeigt, wie bürgerfreundliches Arbeiten nicht sein sollte. Wer darf nun die frohe Botschaft über einen späteren Baubeginn mit fußläufiger Überquerung verkündigen: Nein, nicht Landrat Andreas Heller (CDU) als oberster Verwaltungschef. Sein Beigeordneter Johann Waschnewski (CDU) wird in der Pressemitteilung des Landratsamtes für die „gute Lösung“ zitiert. Nachtigall, ich hör dir trapsen. Will eben dieser nicht selbst Nachfolger seines Parteikollegen werden? Im Kreis-Amtsblatt durfte Waschnewski zuletzt auch öfter aus so mancher Seite lächeln. Ein bisschen subtiler könnte Wahlkampf schon sein.