Journalismus findet nicht nur am Schreibtisch statt. Und das ist gut so. Klar: Wir recherchieren häufig auf digitalen Wegen. Wir kommunizieren mit modernen Mitteln. Aber bei allem ist es umso wichtiger, mit den Thüringerinnen und Thüringern, mit dem Menschen, die in diesem Lande leben, zusammenzutreffen. Und dazu durchaus zufällig. „Dem Volk aufs Maul schauen“, „deutsch miteinander reden“ – es ist eines der bekanntesten Luther-Zitate. Es stammt aus der Schrift, mit der er seine Bibelübersetzung gegen Kritiker verteidigt. 500 Jahre liegt das jetzt zurück. Auch wenn ich nicht evangelisch bin, zählt das zu meinen Maximen. Wenn ich unterwegs bin, freue ich mich über Zufallsbekanntschaften. Nicht nur bei Terminen, sondern vor allem bei Fahrten durchs Land. Deshalb bin ich von Weimar aus, wo unsere Chefredaktion ansässig ist, häufig mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Hören, was die Menschen bewegt, ist mir wichtig. Wie geht’s? Was bewegt Sie? Die Fragen sollten wir viel öfter stellen. Zuhören ist wichtig. Nachfragen sind wichtig. Auskunft geben gehört dazu. Manchmal aber muss unterwegs schnell noch eine Nachricht geschrieben und abgeschickt werden. Danach bin ich wieder ansprechbar. Unterwegs ebenso wie in der Redaktion. Deshalb steht auch seit der Zeit, als wir alle E-Mail-Adresse erhalten haben, meine Adresse jeden Tag unter meiner Kolumne. Die im März 2023 ihr 25-Jähriges Bestehen feierte. Wenn das nicht für Beständigkeit steht! So Thüringen sind wir. Ich freue mich auf Nachrichten von Ihnen. g.sommer@tlz.deIhre Gerlinde SommerTLZ-Chefredakteurin