Thomas Rudolph über die Saison des Post SV Mühlhausen.

Die nackten Zahlen tun weh. Zweimal 0:3 gegen Düsseldorf – da bleiben bei allem Spielpech die Argumente weg. Bereits im Vorjahr, als Tischtennis-Bundesligist Post SV Mühlhausen zum ersten Mal in die Play-offs einzog, setzte es zwei 0:3-Niederlagen gegen Saarbrücken. Dass in vier Partien nicht ein Einzel gewonnen werden konnte, zeigt deutlich, wie weit die Top-Mannschaften der Bundesliga entfernt sind. Dies ist und bleibt – auch wenn man die Top 3 innerhalb der regulären Saison schon bezwingen konnte – harte Realität.

Thomas Rudolph
Thomas Rudolph © Ingo Glase | Ingo Glase

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass acht andere Mannschaften diese Probleme gerne hätten. In einer sportlich immer enger zusammenrückenden Tischtennis-Bundesliga schafften es die Postler erneut, deutlich finanzkräftigere Vereine hinter sich zu lassen. Mühlhausen ließ sich zudem weder von den schweren Verletzungen Irvin Bertrands und Steffen Mengels als auch von der Erkrankung ihres Cheftrainers Erik Schreyer aus dem Tritt bringen. Mitunter stellten sich Daniel Habesohn und Ovidiu Ionescu samt dem jungen Südkoreaner Kim Taehyun kränkelnd an den Tisch, um mit ihrem Verein erfolgreich zu sein. Das alles ist im harten Profigeschäft inklusive ständiger Terminhatz nicht selbstverständlich.

Es mag sein, dass die spielerischen (und finanziellen) Mittel zum ganz großen Coup fehlen. Vielleicht auch, dass die Play-offs nächste Saison verfehlt werden. Trotzdem wird in Mühlhausen seit Jahren gute Arbeit geleistet. Längst hat der Verein das Graue-Maus-Image abgelegt und steht deutschlandweit für Tischtennis auf Weltklasse-Niveau. Steigert das die Erwartungen? Ja. Ist ein Titel zeitnah ein Muss? Nein. Dafür sind die Top 3 zu stark, auch wenn ein Pokal im Schrank gut aussehen würde.