Erfurt. Erfurts neuer Cheftrainer Mateusz Zarczynski ist mit seinen Volleyballerinnen in die Vorbereitung auf die Saison in der 2. Liga Pro gestartet.

Neu kreierte Spielklasse mit der Pro-Liga, neuer Bundesliga-Manager mit Florian Völker, neuer Chefcoach mit Mateusz Zarczynski, neue Mannschaft. Das gebiert auch bei den Fans der Schwarz-Weiß-Volleyballerinnen gespannte Vorfreude. Mit Blick auf den Erstliga-Rückzug aber nicht nur. Nicht jeder Anhänger war glücklich mit der Entscheidung der Erfurter Verantwortlichen, ihr sportlich für die Eliteliga qualifiziertes Damenteam aus der ersten Liga zurückzuziehen und den Weg in der neu geschaffenen zweiten Liga Pro weiterzugehen.

Die Gründe lägen, so Vereinschef Michael Panse, auf der Hand: „Natürlich sind es auch finanzielle Erwägungen. In der ersten Liga waren wir mit den Finanzen stets im letzten Drittel angesiedelt. Deshalb waren in- und ausländischen Spitzenspielerinnen für uns tabu. Die logische Folge: Wir gewannen nur wenige Spiele. Und das nicht erst in der vergangenen Saison. Nun ist die Wahrscheinlichkeit ungleich größer, mehr Siege einzufahren.“ In diese Kerbe schlug die nach Potsdam zurückgekehrte Ex-Kapitänin Toni Stautz: „Nichts geht über sportliche Erfolge!“

Rebekka Schneider Co-Trainerin von Zarczynski

Ob der Fakt Realität wird, muss vom neu zusammengestellten Team beantwortet werden. Coach Mateusz Zarczynski, unter dem nach Stuttgart gewechselten Konstantin Bitter zuvor zweiter Trainer, betont die Leistungsgrundlage für den Erfolg: „Im Kopf der Spielerinnen muss immer sein, wir funktionieren nur als Team. Charakter ist die Basis für alles andere.“ Er freut sich, Rebekka Schneider weiter an seiner Seite als Co-Trainerin und gute Seele zu wissen. Zarczynski staunt immer wieder aufs Neue: „Sie weiß statistisch alles und ist damit eine große Hilfe. Das ist unglaublich.“

Inzwischen ist der Kader nahezu komplett. Drei Spielerinnen sollen noch hinzustoßen, so dass sich zwölf junge Damen den ehrgeizigen Zielen aller Gegnerinnen, dem vermeintlichen Liga-Favoriten ein Bein zu stellen, getrost widersetzen können. Zarczynski gewinnt der neuen Liga auch deshalb viel ab, weil er weiß: „Wir haben nur Spiele an den Wochenenden, keine englischen Wochen wie in der Eliteliga. Das gibt uns die Möglichkeit, ausgiebig an individuellen Stärken und Schwächen zu arbeiten.“

Erstes Pflichtspiel wird Landespokalfinale sein

Seit einer Woche nun geht es konditionell zur Sache. Vor allem Athletik steht auf dem Plan. Noch sind die Ausländerinnen nicht vor Ort. Ab dieser Woche sei das Team komplett, erklärt der Coach. So richtig los geht’s erst am 9. September mit dem Landespokalfinale in der Halle am Sportgymnasium in Erfurt. Dafür sind die Schwarz-Weißen als Vertreter der 2. Bundesliga Pro gesetzt. Drittligist electronic Erfurt, sich zu großen Teilen aus Ex-Schwarz-Weißen rekrutierend, muss sich zuvor mit Regionalligist Jena auseinandersetzen, ehe es zum Duell der beiden Erfurter Teams kommen kann. „Wir werden alles reinwerfen, was wir können, sollten wir zuvor Jena, wovon ich ausgehe, eliminieren“, freut sich Ex-Schwarz-Weiß-Außenangreiferin Paula Reinisch schon auf ein Finale gegen den neu formierten Zweitligisten.

Das letzte Wort vorm heißen Start um Punkte beim ETV Hamburg am 1. Oktober aber hat Trainer Zarczynski: „Für mich ist extrem wichtig und macht mich glücklich, wenn die Stimmung auf den Rängen der Riethhalle weiter so toll bleibt wie in der vergangenen Saison. Die Fans sind unser Spieler Nummer sieben oder acht, oft genug das Zünglein an der Waage.“ Sie werden das am 14. Oktober gegen Dingolfing schon mal beweisen können.