Sigulda. Julia Taubitz hat sich schon wieder zur Rodel-Königin gekrönt. Den Tagessieg feierte hingegen eine Kollegin.

Julia Taubitz hat emotional auf ihren insgesamt vierten Erfolg im Gesamtweltcup reagiert. „Sind wir nicht ein schönes Paar?“, fragte die 27-Jährige, nachdem sie die Kristall-Kugel geküsst hatte. „Das war der schönste Sieg. Das war meine beste Saison“, sagte die fünfmalige Rennrodel-Weltmeisterin in Sigulda.

Dabei zeigte der Daumen zunächst nach unten, die Sächsin war nicht ganz zufrieden mit Platz drei im Einsitzer-Rennen in Lettland. Beim ersten Saison-Sieg ihrer Teamkollegin Anna Berreiter sicherte sie sich trotzdem vorzeitig die Gesamtwertung. „Ich wusste es gar nicht. Ich rechne ja nie mit“, sagte sie und meinte: „Das hatte niemand auf dem Schirm.“

Weil Ex-Weltmeisterin Berreiter auftrumpfte und die Österreicherin Madeleine Egle als bislang schärfste Taubitz-Rivalin als 14. ihr schlechtestes Saisonresultat verbuchte, reichte es. Die Sportsoldatin schaffte somit den Hattrick, hat den Gesamtweltcup in den letzten drei Jahren und davor 2020 gewonnen. Vor den letzten beiden Damen-Einsitzerrennen der Saison führt sie uneinholbar mit 865 Zählern vor Berreiter und Egle (je 672 Punkte).

Beeindruckende deutsche Serie

Taubitz setzte auch eine eindrucksvolle nationale Erfolgsserie fort. Seit 1999 haben ausschließlich deutsche Rennrodlerinnen den Gesamtweltcup gewonnen. Längst abgehakt ist auch ihre schmerzhafte Bauchlandung bei Olympia in Peking, als sie nach Bahnrekord gestürzt war. Sie wurde Siebte, Gold ging an Teamkollegin Natalie Geisenberger.

Danach beschloss die Wahl-Thüringerin, noch bis zu den Winterspielen 2026 weiterzumachen. „Und vielleicht geht die Karriere dann doch noch bis zu Olympia 2030 weiter“, meinte Taubitz einmal.

Spannend ist es dagegen bei den Doppelsitzern. Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal liegen nach ihrem Sigulda-Sieg vor den letzten beiden Rennen punktgleich mit den Italienerinnen Andrea Vötter und Marion Oberhofer an der Spitze. Auch Dajana Eitberger und Saskia Schirmer sind mit einem 64-Punkte Rückstand theoretisch noch im Rennen um den Gesamtsieg.

Bei den Männern wurden die sechsmaligen Olympiasieger Tobias Wendl/Tobia Arlt Zweite hinter den Letten Martins Bots und Roberts Plume. In der Gesamtwertung hat das Duo aus Bayern 126 Punkte Rückstand auf die Österreicher Thomas Steu und Wolfgang Kindl.