Eisenach. Die Handballer vom ThSV Eisenach haben gegen Hannover einen Sechs-Tore-Rückstand wettgemacht und sich mit dem 31:31 einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf erarbeitet.

Am Samstag wird beim Sommergewinn in Eisenach der Winter vertrieben. Auch dem Abstiegsgespenst jagten die ThSV-Handballer zumindest schon mal einen gehörigen Schreck ein. Im Heimspiel gegen die TSV Hannover-Burgdorf holte der Aufsteiger am Vorabend des Frühlingsfestes trotz eines Sechs-Tore-Rückstandes mit dem 31:31 (11:14) noch einen wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt.

Eisenach fand vor 2868 Zuschauern überhaupt nicht ins Spiel und lag nach drei Minuten schon mit 0:3 hinten. Im Handball freilich kein nennenswerter Rückstand, aber dennoch mental eine Hypothek. Das Problem im Angriff der Thüringer war, dass Manuel Zehnder diesmal nicht zündete. Der Spitzenreiter der Bundesliga-Torschützenliste (bislang 200 Treffer) kam bis zur Pause lediglich bei seinem verwandelten Strafwurf zum 8:10 (22.) zu einem Torerfolg.

Weil auch seine Nebenleute nicht trafen und sich Eisenach mehrfach durch ein Stürmerfoul um die Chancen brachte, bestimmte der Tabellensechste die Partie zunächst nach Belieben. Hinzu kam, dass in der Startphase der Eisenacher Schlussmann Matija Spikic keinen einzigen Ball zu fassen bekam. Es waren noch nicht einmal zehn Minuten gespielt, als Mateusz Kornecki zwischen die Pfosten rückte.

Jener Wechsel zeigte tatsächlich seine Wirkung. Dem Polen gelangen bis zur Halbzeit sechs Paraden, die dafür sorgten, dass Eisenach zumindest auf Tuchfühlung blieb. Als er seinen ersten Ballgewinn feierte und Philipp Meyer zum 5:8 (15.) ins leere Tor von Hannover traf, war auch das Publikum auf Betriebstemperatur. Aber die Niedersachsen ließen sich nicht beirren. Wenigstens konnte Eisenach den 8:14-Rückstand (27.) bis zur Pause auf ein 11:14 reduzieren.

Der Start in die zweite Hälfte dagegen verlief ganz nach dem Geschmack der Eisenacher. Durch einen 5:1-Lauf innerhalb von vier Minuten stellten die Gastgeber das Spiel auf den Kopf und führten nach dem Tor durch Timothy Reichmuth plötzlich mit 16:15 (35.). Der Sechs-Tore-Rückstand war damit aufgeholt.

Als sich Hannover nicht abschütteln ließ (19:19/41.), kehrte Spikic ins Eisenacher Tor zurück. Ohne Erfolg. Der Gegner schien beim 22:24 (48.) auf die Siegerstraße einzubiegen – und wenig später stand wieder Kornecki in Eisenachs Kasten. Mit dem 24:25 (50.) durch Willy Weyhrauch hatte der ThSV alles noch selbst in der Hand.

Aber dann schlug doch noch die große Stunde von Zehnder. Ihm gelang zwar kein einziger Feldtreffer. Aber 19 Sekunden vor dem Schlusspfiff behielt er die Nerven und verwandelte einen Strafwurf zum 31:31. Den letzten Wurf von Hannover hielt Torwart Kornecki fest. Der Rest ging im Eisenacher Jubel unter.