Axel Lukacsek über Erfurts Traditionspflege, vergangene Erfolge und Zukunftshoffnungen

In Erinnerungen schwelgen kann so schön sein. Vor allem, wenn die Vergangenheit manch glanzvollen Höhepunkt zu bieten hat – und die Gegenwart so trostlos erscheint. Dass im Erfurter Steigerwaldstadion eine Tafel mit den Porträtbildern der fünf Ehrenspielführer enthüllt wurde, ist ein wichtiges Stück Traditionspflege. Helmut Nordhaus, „Sacco“ Schröder, Rüdiger Schnuphase, Jürgen Heun und Wolfgang Benkert waren einst schließlich Markenzeichen des Klubs. Vor allem stifteten sie Identität.

Axel Lukacsek
Axel Lukacsek © Marco Schmidt | Marco Schmidt

Jenes Gefühl des Zusammengehörens fehlt der Rot-Weiß-Mannschaft in dieser Saison. Dabei untermauerte Erfurt im Heimspiel gegen Lok Leipzig einmal mehr seine Rolle als schlafender Riese. Denn dass fast 6000 Zuschauer ein Spiel zweier Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte der Regionalliga sehen wollten, war schon bemerkenswert. Nach gerade erst überstandener Insolvenz muss sich Rot-Weiß allerdings angesichts bescheidener wirtschaftlicher Mittel in Geduld und Demut üben.

Vorstandssprecher Lars Fuchs erinnerte in der Halbzeitpause übers Stadionmikrofon zwar an den Erfurter Zweitliga-Aufstieg vor 20 Jahren. Mit dem ernüchternden 0:1 gegen Lok Leipzig war einmal mehr klar, dass den Rot-Weiß-Fans vorerst nichts anderes übrig bleiben wird, als in Erinnerungen zu schwelgen.