Berlin. Im Fechten gibt es keine Einigkeit über eine Rückkehr von Sportlerinnen und Sportlern aus Russland und Belarus. Das wirkt sich nun auch auf die EM aus.

Im Zuge des Streits um russische und belarussische Fechter wird die Einzel-Europameisterschaft als separate Veranstaltung im Juni in Bulgarien ausgetragen. Das zur Olympia-Qualifikation gehörende Turnier soll nach Anordnung des Fecht-Weltverbandes (FIE) vom 16. bis 18. Juni in Plowdiw stattfinden. Das gab die europäische Dachorganisation EFC bekannt.

„Der EFC nimmt mit Bedauern zur Kenntnis, dass die FIE diese Entscheidungen getroffen hat“, hieß es in der Mitteilung. Die Mannschafts-Europameisterschaften finden weiter im Rahmen der European Games (21. Juni bis 2. Juli) im polnischen Krakau statt. Polen hat wegen des Krieges in der Ukraine ein Einreiseverbot für Russen und Belarussen verhängt.

Ob russische Fechterinnen und Fechter in Bulgarien antreten werden, ist offen. Der Chef des russischen Olympia-Komitees, Stanislaw Posdnjakow, hatte zuletzt erklärt, dass die Rückkehr-Bedingungen für seine Sportler eine „Farce“ seien. Die FIE hatte etwa Russlands Star-Fechterinnen Sofia Welikaja, Jana Jegorjan und Sofia Posdnjakowa wegen deren Zugehörigkeit zu Armee-Sportclubs nicht für internationale Wettkämpfe zugelassen.

Das Internationale Olympische Komitee hatte im Frühjahr den internationalen Fachverbänden die Aufhebung des Ausschlusses von Einzelsportlern aus Russland und Belarus empfohlen, die Sperre für Nationalmannschaften aus beiden Ländern jedoch aufrechterhalten. Zu den IOC-Bedingungen zählen die Einhaltung des Antidopingcodes und der Nachweis, den Krieg nicht aktiv zu unterstützen. Militärangehörige bleiben ebenso ausgeschlossen wie Mannschaften. Der Fecht-Weltverband FIE hatte noch vor der IOC-Entscheidung Russen und Belarussen als neutrale Athleten zugelassen.