Hannover. Nach wettbewerbsübergreifend 30 Spielen ohne Niederlage gehen Magdeburgs Handballer mal wieder als Verlierer vom Parkett. Nutznießer sind die Füchse Berlin.

Der SC Magdeburg hat im Titelkampf der Handball-Bundesliga gepatzt und die Tabellenführung an die Füchse Berlin verloren. Der Champions-League-Sieger unterlag beim Tabellensechsten TSV Hannover-Burgdorf mit 27:28 (18:14) und ging nach zuvor wettbewerbsübergreifend 30 Spielen ohne Niederlage erstmals wieder als Verlierer vom Parkett.

„Das tut verdammt weh. Wir wollten, dass die Serie noch lange weitergeht“, sagte Linksaußen Matthias Musche am Dyn-Mikrofon und lieferte die Erklärung für die Pleite gleich mit: „Wir führen 22:16 und haben eigentlich alles im Griff, machen dann aber kaum noch Tore und gewinnen keinen Zweikampf mehr.“

Mit 36:6 Punkten liegt das Team von Trainer Bennet Wiegert nun zwei Zähler hinter dem großen Titelrivalen Füchse Berlin. Der Hauptstadt-Club (38:4) hatte am Vortag mit einem 30:26-Pflichtsieg gegen den TBV Lemgo Lippe vorgelegt und die Spitzenposition übernommen.

Hannover kommt mit dem letzten Wurf zum Sieg

Vor 9900 Zuschauern lief Magdeburg in den ersten zehn Minuten ständig einem Rückstand hinterher, übernahm dann aber das Kommando und erarbeitete sich bis zur Pause ein Vier-Tore-Polster. Mitte der zweiten Halbzeit blieben die Gäste, bei denen Tim Hornke mit acht Toren bester Werfer war, jedoch fast acht Minuten ohne Tor. Hannover kam wieder heran, knapp sieben Minuten vor Schluss zum Ausgleich und mit dem letzten Wurf zum Sieg.

Die Füchse Berlin hatten gegen Lemgo einen glanzlosen Pflichtsieg gefeiert. Rückraumstar Mathias Gidsel war mit zehn Toren Top-Werfer beim Sieger, der nie in Gefahr geriet. „Wir haben das Spiel über 60 Minuten im Griff gehabt und sind nie wirklich nervös geworden“, lobte Füchse-Sportvorstand Stefan Kretzschmar.

Flensburg bleibt erster Verfolger des Spitzenduos

Erster Verfolger des Spitzenduos bleibt die SG Flensburg-Handewitt. Der Tabellendritte gewann am Sonntag beim Pokalsieger Rhein-Neckar Löwen deutlich mit 35:26 (17:13) und weist nun 32:10 Punkte auf. Vor 13.200 Zuschauern war der Isländer Teitur Örn Einarsson mit sechs Toren bester Werfer beim Sieger.

„Wir haben unser Konzept umgesetzt. Es war ein gelungenes Spiel“, befand SG-Kapitän Johannes Golla. Für die Löwen, die mit 18:24 Zählern weiter im Niemandsland der Tabelle stehen, traf Niclas Kirkeløkke neunmal.