Bischofroda. Fußball, Keisoberliga: Bischofrodas Schlussmann sorgt mit drei parierten Strafstößen beim 1:0 gegen Kaltennordheim für ein Novum.

Drei gehaltene Elfmeter. Was viele Torhüter in einer ganzen Saison nicht schaffen, gelang Bischofrodas Schlussmann Martin Bärenklau gestern in einer Hälfte. Mit seinem „Elfer-Hattrick“ der anderen Art avancierte der 31-Jährige beim 1:0-Heimsieg seiner SG gegen Fortuna Kaltennordheim zum umjubelten Helden. Sichtlich Spaß an Bärenklaus Paraden hatten nicht nur die einheimischen Zuschauer, sondern auch die kleine Abordnung der SG Gospenroda/Dippach, die nach Kaltennordheims Patzer dicht vor dem Aufstieg steht. Sollten die Rhöner gegen Mosbach nicht siegen, wird der Spitzenreiter schon vor seinem Saisonfinale zum „Sofa-Meister“.

Für eine Mannschaft, die aufsteigen will, boten die Kaltennordheimer insgesamt zu wenig. Beim eher faden Sommerfußball vor der Pause hatte der Gast zwar optisches Plus, doch mehr als zwei Torchancen sprangen nicht heraus. Johannes Greifzus Kopfball holte Bärenklau aber aus dem oberen Eck und als Roin Wieber in der 39. Minute nach einem Abpraller plötzlich in Schussposition war, bugsierte er die Kugel überhastet in die Arme des Bischofrodaer Torhüters. Motto der stark ersatzgeschwächten Gastgeber, die Mitte der ersten Hälfte auch noch Jonas Schlittig verletzt einbüßten, war Sicherheit zuerst, ehe Toni Zarate volley kurz vor der Pause einen ersten Warnschuss abgab (42./ Witzel hält).

Nach dem Wechsel spielte der Favorit engagierter, doch die Torschüsse waren durch die Bank weg harmlos. Als Roberto Trabert dann im Strafraum von zwei Bischofrodaern in die Zange genommen wurde und fiel, bot sich vom Punkt die Großchance zur Führung (63.). Stefan Hellers Flachschuss fingerte Bärenklau aus dem rechten unteren Eck. Das machte seinen Vorderleuten Mut, die nach der Trinkpause einen Ballverlust von Greifzu eiskalt bestraften. Dennis Voigt zog aus 20 Metern flach und platziert zum glücklichen 1:0 ab (73). In der Schlussviertelstunde verteidigte Bischofroda aufopferungsvoll mit Haken und Ösen, während bei Kaltennordheim die Angst vorm Verlieren immer deutlicher wurde. Wie nervös der Gast am Ende war, zeigten die beiden weiteren Strafstöße. Nach Foul an Heß versemmelte der gerade eingewechselte Felix Heym mit kläglichem Schüsschen (83.) und in der Nachspielzeit fand auch Spielertrainer Thomas Markert bei einem Handelfmeter im Bärenklau seinen Meister. Danach pfiff Schiedsrichter Fitzner sofort ab. Die Gastgeber stürmten zu ihrem „Teufelskerl", während Markert am Tag nach seiner Hochzeit enttäuscht übern Platz schlich und sich erst einmal von seiner frisch angetrauten Franziska trösten ließ.

SG Bischofrod: Bärenklau, Böhnhardt, Wiegand, Zarate, Reyer (56. Spittel), Wolfgram, Voigt, Schlittig (33. Felsberg), M. Schaare (72. Hess), M. Nowatzky. Cott. SR: C. Fitzner, Z: 50, Tor: Voigt (73.).