Gera. Rhythmische Sportgymnastik: Giulia Kirmse Landesmeisterin mit 14 Punkten Vorsprung. TSV 1880 Zwötzen stellt Vormachtstellung in Thüringen unter Beweis

Ihre Vormachtstellung im Freistaat haben die Sportlerinnen des TSV 1880 Zwötzen bei den Thüringer Meisterschaften in der Rhythmischen Sportgymnastik eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Mit vier Gold-, einer Silber- und zwei Bronzemedaillen war man der mit Abstand erfolgreichste Verein der Titelkämpfe in Jena.

Giulia Kirmse gewinnt mit 14 Punkten Vorsprung

In der Freien Wettkampfklasse trumpfte Giulia Kirmse groß auf. Die 16-Jährige dominierte den Wettkampf unter sechs Sportgymnastinnen nach Belieben. Nach ihren fast fehlerfreien Vorträgen mit Reifen, Keulen und Band hatte die Zehntklässlerin vom Geraer Rutheneum am Ende 14 Punkte Vorsprung auf die Konkurrentinnen. Die Tageshöchstnote erhielt sie mit einer 19,80 für ihre Reifen-Übung. Hinter der Jenaerin Sofiya Gabarayeva landete Lara Neff, die mitten in den Abitur-Prüfungen steckte und deshalb vom Kopf her nicht so frei war, um die eigentlich mögliche Silbermedaille zu erringen, auf Platz drei. Liv Goldhardt ordnete sich auf dem fünften Rang ein und verschenkte einen Platz auf dem Treppchen bei ihrer Übung mit dem Band.

In der Jugend-Wettkampfklasse durfte sich Rosalie Knoblich hinter zwei Jenaerinnen über den dritten Platz freuen. Nach dem Ball-Vortrag noch auf Silber-Kurs liegend, büßte sie trotz sehr ausdrucksstarker Übungen und toll umgesetzter Musik gerade mit den Keulen zu viele Punkte ein. Olha Zhabchenko trumpfte in der Schüler-Wettkampfklasse auf, in die sie als eine der jüngsten Starterinnen erst in diesem Jahr aufgerückt war. „Sehr saubere Übungen und eine tolle Körperspannung zeichnen sie aus“, lobte Trainerin Christiane Bauer ihren Schützling, der eine etwas schwächere Ball-Übung mit dem Reifen und ohne Handgerät kompensieren konnte und sich am Ende mit 0,15 Punkten vor Nicole Ruf vom USV Jena durchsetzte. Etwas Pech hatte Karlotta Serfling, die beim Überprüfungswettkampf in Rudolstadt noch Platz drei belegt hatte, in Jena aber auf den fünften Rang abrutschte, weil ihr die eigenen Nerven bei der Landesmeisterschaft einen Strich durch die Rechnung machten.

In der Kinderklasse 9 lieferten sich die beiden Zwötzenerinnen Klara Speer und Milana Kobrinchyk einen Zweikampf um Gold und Silber, in dem im Gegensatz zum Überprüfungswettkampf wenige Wochen zuvor diesmal Klara Speer die Oberhand behielt. „Damit wurden ihr Ehrgeiz und ihre Trainingsdisziplin belohnt“, meinte Christiane Bauer. Mit einem tollen Samba-Vortrag ohne Handgerät hatte auch Milana Kobrinchyk überzeugen können, der aber mit den Keulen diesmal zu viele Fehler unterliefen. Anna Schönstedt musste sich mit dem vierten Platz begnügen. In der Kinderklasse 7 stand Matilda Knoblich ganz oben auf dem Treppchen, die ihre Trainerinnen am Ende ihres Vortrags ohne Handgerät erschreckt hatte. Beim Schersprung war sie ausgerutscht, so dass zunächst nicht klar war, ob sie überhaupt noch mit dem Seil antreten könnte. Doch es funktionierte. Mit dem Seil fing Matilda Knoblich sogar noch die zunächst vor ihr platzierte Greta Eloise Gräf aus Schwarza ab und holte Gold.

Bundesliga-Vorrunde im Oktober in der Panndorfhalle

Ende April steht in Dresden-Bannewitz der Regio-Cup auf dem Programm, für den sich Giulia Kirmse, Lara Neff und Rosalie Knoblich qualifiziert haben. Der große Jahreshöhepunkt soll dann am Wochenende 19./20. Oktober steigen, wenn in der Geraer Panndorfhalle eine Bundesliga-Vorrunde über die Bühne gehen soll. „Das wird ein Riesenevent für die Stadt. Am Sonntag sind wir mit dem Team Thüringen in der 3. Bundesliga am Start. Am Sonnabend gehört die Wettkampffläche der 1. und 2. Bundesliga, wobei wir hoffen, dass dann auch die Olympia-Teilnehmerinnen von Paris mit von der Partie sind. Mit Darja Varfolomeev hat Deutschland die derzeitige Weltmeisterin in seinen Reihen“, freut sich Abteilungsleiterin Kathrin Kirmse schon auf den hochkarätigen Wettkampf, für den noch umfangreiche Vorbereitungen zu treffen sind.