Stadtroda. Das Verfolgerduell zwischen dem Dritten aus Stadtroda und dem Vierten der Landesklasse stand eigentlich unter guten Vorzeichen für Stadtroda, schließlich schlug Chemie Kahla mit der mageren Ausbeute von lediglich zwei Auswärtssiegen im Roda-Stadion auf.

Hans Pfafl

Rico Heuschkel stand gestikulierend am Anstoßpunkt im Roda-Stadion. Kurz zuvor hatte er den Anschlusstreffer für Grün-Weiß Stadtroda zum 1:2 erzielt, doch nunmehr lag der Ball schon wieder im Tor der Gastgeber: Nach einem Fehler im Spielaufbau schlug Chemie Kahla nur zwei Minuten nach dem Anschlusstreffer zurück und stellt auf 1:3 (62.) - es war die Vorentscheidung und gleichzeitig auch ein Sinnbild der Partie.

,,Jedes Mal, wenn wir dran waren, ist uns der nächste individuelle Fehler passiert. Da dürfen wir uns dann nicht über das Ergebnis beschweren“, resümierte Grün-Weiß-Coach Peter Dauel. 1:4 (0:2) lautete mit dem Abpfiff der Spielstand aus Sicht der Grün-Weißen, obwohl die Begegnung für die Hausherren vielversprechend begann.

Begegnung begann vielversprechend für die Hausherren

Kahla Trainer Thomas Hurt merkte an, dass seine Mannschaft während der ersten zwanzig Minuten kaum Zugriff bekommen habe - und dennoch lag sein Team nach 26 Minuten 2:0 in Führung, beide Treffer erzielt vom überragenden Niklas Jahn, seines Zeichens wohl der einzige Spieler mit Drittligaerfahrung in der Landesklasse.

Das 1:0 nach einem Fehler im Spielaufbau, das 2:0 nach einem Freistoß nahe der Mittellinie, bei dem Stadtrodas Keeper Niklas Padutsch auch nicht die beste Figur abgab. Lief es nicht schon schlecht genug für Stadtroda, musste dann auch noch Dominik Hoffesommer verletzt vom Feld. Letztlich zeichnete sich ein Muster ab: Stadtroda kam zwar immer wieder zu Chancen, vor allem über den umtriebigen Simon Fuchs, scheiterte jedoch entweder an sich selbst oder am überragend agierenden Louis Stimmer im Kahlaer Gehäuse. Zudem rollten immer wieder Konter gegen die Grün-Weißen an, sodass der Halbzeitrückstand noch höher hätte ausfallen können.

Hoffnung keimte in der 60. Minute auf Stadtrodaer Seite

Hoffnung keimte indes auf, als Rico Heuschkel in der 60. Minute nach einem Freistoß aus dem Halbfeld einnickte, doch die Ernüchterung ließ nicht lange auf sich warten: erneut unterlief den Kickern von Peter Dauel ein individueller Fehler in der Abwehrkette - und diesen wiederum wusste Nick Tänzer eiskalt zum 3:1 zu nutzen. Stadtroda gab sich zwar nicht auf, lief aber weiterhin in Konter - so auch in der 79. Minute, in der Niels Frank das 4:1 erzielte.

Am Ende stand ein, wie beide Trainer anmerkten, verdienter 4:1-Erfolg für Chemie Kahla. ,,Normalerweise bin ich kritisch mit meiner Mannschaft, aber die Art und Weise, wie wir Fußball gespielt haben, war in Ordnung. Heute müssen wir uns einfach über die individuellen Fehler unterhalten, die zu dem Ergebnis führten“, fasste Peter Dauel die Leistung seiner Mannschaft zusammen.

Auf Stadtroda wartet nächste Woche das Nachbarschaftsduell bei Jena-Zwätzen, Chemie Kahla nimmt es indes mit der zuletzt erstarkten Mannschaft von Gera-Westvororte auf.