Berlin. ARD und ZDF planen für die Übertragung der Frauen-WM in Australien und Neuseeland - doch die TV-Rechte sind weiter nicht vergeben.

Nach Angaben von ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky geht der Poker um die TV-Rechte für die Fußball-WM der Frauen weiter. „Es gibt noch keine Einigung. Ob es eine Einigung gibt, kann ich heute noch nicht sagen“, sagte der 61-Jährigen bei einer Veranstaltung des Deutschen Fußball-Bundes am Donnerstag in Köln. „Wir beide hoffen darauf, wir bemühen uns einfach“, ergänzte ZDF-Sportchef Yorck Polus.

Laut Balkausky wappnet sich die ARD aber für eine mögliche Übertragung: „Die Zeit läuft, wie bereiten es - so weit es möglich ist - vor.“ Gut zwei Monate vor Beginn der WM in Australien und Neuseeland (20. Juli - 20. August) ist auch in Deutschland noch unklar, wer das Turnier im Fernsehen übertragen wird. Der Fußball-Weltverband FIFA hatte zuletzt auf ein bisher erfolgloses Ausschreibungsverfahren für die Rechte verwiesen.

Laut Infantino gibt es Fortschritte

Jetzt gibt es aber laut FIFA-Präsident Gianni Infantino Fortschritte. „Es haben einige Diskussionen stattgefunden, die auf einer etwas anderen Ebene begonnen haben“, sagte der Schweizer bei einer Veranstaltung am Mittwoch (Ortszeit) in Los Angeles: „Es bewegt sich also.“

Zuvor hatte Infantino betont, dass es die moralische und rechtliche Verpflichtung sei, die Frauen-WM nicht unter Wert zu verkaufen: „Deshalb werden wir gezwungen sein, die Frauen-WM in den großen fünf europäischen Ländern nicht zu übertragen, sollten die Angebote weiter nicht fair bleiben.“

Balkausky verweist auf marktgerechtes Angebot

Balkausky hatte auf ein „marktgerechtes Angebot“ von ARD und ZDF verwiesen. Einem „Kicker“-Bericht zufolge haben die öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten fünf Millionen Euro für die Übertragungsrechte an der Endrunde mit erstmals 32 Teams geboten. Die FIFA verlange aber das Doppelte. Nach dpa-Informationen liegen die Summen etwas höher.

Bei dem Turnier treffen die deutschen Vize-Europameisterinnen von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg in der Vorrunde auf Marokko, Kolumbien und Südkorea. Die EM 2022 in England war in Deutschland ein Quoten-Hit: Die Live-Übertragung vom Finale zwischen Deutschland und England (1:2) im Wembleystadion war mit 17,952 Millionen Zuschauern die am meisten gesehene TV-Sendung des gesamten Jahres. (dpa)