Corona-Mutationen alarmieren weltweit Forscherinnen und Forscher: Obwohl es grundsätzlich normal ist, dass Viren mutieren und sich weiterverändern, geben einige SARS-CoV-2-Mutationen Anlass zur Sorge. In vielen Ländern schreiten die Impfkampagnen zur Eindämmung der Corona-Pandemie voran. Doch eine gefährliche Virusvariante, gegen die alle bisher zugelassenen Corona-Impfungen wirkungslos sind, könnte der Rückkehr zur Normalität einen Strich durch die Rechnung machen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht von mehreren "besorgniserregenden Virusvarianten" ("variants of concern"), wie das Robert-Koch-Institut (RKI) erklärt. Diese Mutationen weisen etwa im Vergleich mit den herkömmlichen Virusvarianten eine höhere Übertragbarkeit auf. Befürchtet wird auch ein Immunescape, also eine verminderte Wirksamkeit der Impfstoffe gegen die mutierten Viren.
Während in den vergangenen Monaten immer wieder von der englischen, indischen oder brasilianischen Mutation die Rede war, setzt die WHO inzwischen auf eine Benennung der Virusvarianten nach dem griechischen Alphabet. Der Grund: Menschen aus Ländern oder Regionen, in denen die jeweiligen Varianten erstmals auftraten, sollen nicht wegen ihrer Herkunft diskriminiert werden. Die zuerst in Großbritannien aufgetauchte Virusvariante B.1.1.7 wird nun beispielsweise als Alpha-Variante bezeichnet. Die in Indien kursierende Mutation B.1.617.2 heißt Delta, Variante P.1 aus Brasilien Gamma.
Um was für eine Virusvariante von SARS-CoV-2 es sich bei einer Covid-19-Erkrankung handelt, kann mittels Genom-Sequenzierung herausgefunden werden. Bei diesem molekularbiologischen Verfahren werden Corona-Proben genetisch untersucht. Dabei zeigt sich auch in Deutschland regelmäßig, dass Corona-Mutationen kursieren.
Aktuelle Studien haben gezeigt, dass die in Deutschland zugelassenen Corona-Impfstoffe in der Regel auch gut gegen Virusmutationen wirksam sind, wie das RKI erklärt - insbesondere schützen wie vor schweren Verläufen. Wie sich die Mutanten in der Zukunft entwickeln werden, ist allerdings ungewiss. Mehrere Hersteller haben angekündigt, im Ernstfall eine Anpassung der Vakzine vornehmen zu können, die besser gegen die Virusvarianten schützt. Dies erklärte auch Biontech-Chef Ugur Sahin.