Berlin. Der Traum vom eigenen Ferienhaus ist nicht mehr unerreichbar. Vor allem unter jungen Leuten zeigt sich ein erstaunlicher neuer Trend.

Nach einem schönen Urlaub träumen viele Menschen von einem eigenen Heim am Ferienort. Doch die wenigsten können sich dies leisten – nur rund zwei Prozent der Deutschen besitzen eine Ferienimmobilie. Die größten Hürden sehen 38,5 Prozent der Bundesbürger in der Finanzierung, 41,6 Prozent scheuen die Instandhaltung und Verwaltung. Dies hat eine repräsentative Civey-Umfrage im Auftrag der Immobilienplattform Myne ergeben, die dieser Redaktion vorliegt.

Gleichzeitig ist die Leerstandsquote in Ferienimmobilien hoch. Denn nicht in jedem Land können sie problemlos untervermietet werden. Die Hälfte der unter 40-Jährigen würde eine Ferienimmobilie im Ausland maximal sieben Wochen im Jahr nutzen, unter den über 40-Jährigen wären es sogar nur 34 Prozent.

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Gut ein Drittel (38,1 Prozent) würde eine Ferienwohnung oder ein Ferienhaus ausschließlich selbst nutzen wollen. Rund 12 Prozent würden sie dagegen als Kapitalanlage vermieten, unter den 30-Jährigen wären es sogar 25,7 Prozent. Erst mit steigendem Alter wächst der Wunsch, die eigene Immobilie selbst zu nutzen.

Urlaub im Ferienhaus: Volleigentum nicht mehr zeitgemäß

„Die Ergebnisse zeigen, dass Ferienimmobilien im Volleigentum ineffizient und nicht mehr zeitgemäß sind“, sagt Nikolaus Thomale, Mitgründer des Ferienimmobilien-Vermittlers Myne. Insbesondere die Bedürfnisse der Millennials und GenZ änderten sich. „Sie möchten ihr Geld sinnvoll investieren, flexibel reisen und sich Luxus gönnen, der mit wenig Aufwand verbunden ist.”

Nur rund zwei Prozent der Deutschen besitzen eine Ferienimmobilie.
Nur rund zwei Prozent der Deutschen besitzen eine Ferienimmobilie. © iStock | istock

Myne setzt auf das Modell des Miteigentums. Dabei kaufen bis zu acht Investoren eine Immobilie, die sie einige Wochen im Jahr selbst nutzen und beim Verkauf gegebenenfalls von einer Wertsteigerung profitieren können. Fällig werden ein anteiliger Verkaufspreis, Verwaltungsgebühren, Betriebs- und Instandhaltungskosten sowie verbrauchsabhängige Kosten je Aufenthalt.

Experten raten von Käufen im Ausland ohne Helfer ab

Grundsätzlich ist ein Immobilienkauf im Ausland kein Selbstläufer. Ohne Profis an der Seite, also einem Rechtsanwalt, Steuerberater, Makler und Dolmetscher, sind Käufe nicht empfehlenswert, raten Experten.

Das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland warnt insbesondere vor Timesharing-Verträgen und Urlaubszertifikaten, die in manchen Ferienorten angeboten werden. Dabei erwerben die Verbraucher lediglich Teilnutzungsrechte, aber sie kaufen keine Immobilie, warnen die Verbraucherschützer. Im Klartext: Sie dürfen ein Ferienappartement für einen festgelegten Zeitraum über mehrere Jahre nutzen. Insbesondere auf den Kanarischen Inseln seien hier manche Verbraucher abgezockt worden.